Konzernchef Jim Farley verurteilt die Zollpolitik von Donald Trump. Sie werde US-Hersteller Milliarden kosten, weil viele von ihnen Teile der Produktion ausgelagert haben – etwa nach Mexiko.
Ford-Chef kritisiert TrumpZölle sind „Goldgrube für unsere Wettbewerber“
![JimFarley, CEO der Ford Motor Company, spricht bei einer Veranstaltung zur Vorstellung des neuen vollelektrischen Pickup-Trucks F-150 Lightning im Ford World Headquarter.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/06/5d82fe48-ec0b-4216-accb-958764ea5350.jpeg?q=75&q=70&rect=0,215,2400,1350&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=0eeaa947be1cdeb45d5aa9f989366705)
Jim Farley, Chef der Ford Motor Company, bei einer Veranstaltung im Ford World Headquarter.
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Es sind klare Worte eines der wichtigsten Industriemanager der USA: Ford-Chef Jim Farley hat die neue US-Regierung gewarnt, dass langfristige Strafzölle von 25 Prozent auf Lieferungen aus Mexiko und Kanada die US-Autoindustrie schwer treffen würden. Dies werde US-amerikanische Hersteller Milliarden Dollar an Gewinnen kosten und schwere Folgen für Jobs in den USA haben, sagte Farley nach Vorlage von Quartalszahlen.
„Das ist eine Goldgrube für unsere Wettbewerber“, sagte Farley dem US-Sender CNBC. Er argumentiert, dass Konkurrenten wie Hyundai, Kia und Toyota Millionen Fahrzeuge aus Südkorea und Japan in die USA ohne eine zusätzliche Belastung einführen könnten. Zugleich hätten das Weiße Haus und der Kongress zugesagt, die US-Autoindustrie zu stärken und nicht zu schwächen, sagte er.
Vermehrt Kritik im eigenen Land
Trump verfügte jüngst zusätzliche Zölle von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada, schob sie dann aber zunächst um 30 Tage auf. Die Anhebung der Zölle auf Waren aus China ist dagegen bereits in Kraft. Mittlerweile gibt es nicht nur Kritik von den betroffenen Staaten, sondern auch aus dem eigenen Land, unter anderem von Managern aus der Industrie. Die großen US-Autokonzerne wie Ford und General Motors hatten in den vergangenen Jahren die Produktion aus Kostengründen in den Nachbarländern ausgebaut – auch in Mexiko.
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Laut dem Branchendienst Global Data werden knapp 47 Prozent aller in den USA verkauften Fahrzeuge außerhalb des Landes produziert. Aus Mexiko kommen dabei 16,2 Prozent, aus Südkorea und Japan knapp über acht Prozent.
Mit Blick auf das erste Quartal des Autobauers zeigt sich, dass Ford die hohen Verluste in seinem Geschäft mit Elektroautos weiterhin nicht stoppen kann. Der Bereich fuhr operativ rote Zahlen von knapp 1,4 Milliarden Dollar ein. Es waren rund 180 Millionen Dollar weniger als ein Jahr zuvor. Farley hofft mit neu entwickelten Elektromodellen auf einen Erfolg. Sie sollen „in ein paar Jahren“ auf den Markt kommen.
Verbrenner und Nutzfahrzeuge laufen gut
Dank starker Verkäufe von Fahrzeugen mit Verbrenner-Motoren und Nutzfahrzeugen schaffte Ford unterm Strich einen Quartalsgewinn von 1,8 Milliarden Dollar. Im Vorjahresquartal hatte es noch einen Verlust von rund 500 Millionen Dollar gegeben. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 48,2 Milliarden Dollar.
Die Ford-Aktie sackte im nachbörslichen US-Handel um mehr als vier Prozent ab. Der Konzern prognostizierte für das laufende Geschäftsjahr einen Rückgang des bereinigten operativen Gewinns von 10,2 Milliarden Dollar auf 7,0 bis 8,5 Milliarden Dollar und enttäuschte damit die Erwartungen der Analysten. (mit dpa)