Köln – Nicht nur auf dem Wohnungsmarkt, sondern auch bei Gewerbeimmobilien werden in Köln immer neue Spitzenwerte erreicht. Im vergangenen Jahr erzielte dieses Segment mit Transaktionen in Höhe von rund 3,8 Milliarden Euro einen Rekord. Die bisherige Bestmarke bei Verkäufen wurde 2019 mit 3,1 Milliarden Euro erzielt, schreiben die Immobilienexperten von Greif & Contzen im ihrem Marktbericht.
Große Transaktionen über 100 Millionen
Die mit Abstand größte Einzelveräußerung war dabei die Übernahme der Fondsimmobilien Rheinpark-Metropole und Koelnmesse aus den jeweiligen Oppenheim-Esch-Fonds, beidenen der US-Investor RFR-Holding für insgesamt rund 1,1 Milliarden Euro der Deutschen Bank und anderen Investoren ihre Fondsanteile abnahm. Weitere große Transaktionen über 100 Millionen Euro: Für rund 267 Millionen Euro gingein Portfolio von Bürogebäuden an der Josef-Lammerting-Allee und der Eupener Straße vom Private Equity Fonds TPG Real Estate an DIC Asset, und für über 120 Millionen Euro wechselte die Büroimmobilie „Cäcilienkloster 2-10“ von Blackstone zu Union Investment.
Vertrauen der Investoren
„Umfang und Anzahl der Verkäufe zeigen, dass die Investoren trotz Corona in den vergangenen Monaten großes Vertrauen in den Kölner Immobilienmarkt hatten“, sagt Thorsten Neugebauer, Leiter des Unternehmensbereichs Investment bei Greif & Contzen. Nachdem der Beginn des Jahres noch von verhaltenen Aktivitäten geprägt war, sei das Investmentvolumen zum Jahresende rasant angestiegen, so Neugebauer. Das sei unter anderem auf das massive Ausweiten der Impfkampagne zurückzuführen. Durch die fortschreitende Pandemiebekämpfung seien Unsicherheiten der Marktteilnehmer abgebaut worden. Und so verzeichnete 2021 einen regelrechten Schlussspurt: Im letzten Quartal wurde ein Umsatz erzielt, der 200 Prozent über den zusammengerechneten Quartalen eins bis drei lag.
Starkes Ergebnis bei Vermietung
Auch bei den Vermietungen von Gewerbeimmobilien lief es hervorragen auf dem Kölner Markt. Gegenüber 2020 stieg der Flächenumsatz um 75 000 Quadratmeter, ein Plus von über 30 Prozent.
Öffentliche Nutzer hatten einen Umsatzanteil von circa38 Prozent. Vor allem Bundes- und Landesbehörden und städtische Einrichtungen sorgten für große Vertragsabschlüsse. Weitere wichtige Nachfragegruppen waren u.a. das Bildungswesen, die Bauwirtschaft und Anwaltskanzleien.„Die Flächenabnahme übertraf sogar das Vor-Corona-Niveau von 2019, das Wachstum des Leerstands hat sich verlangsamt und das Mietniveau hat spürbar zugenommen, sowohlin der Spitze als auch im Durchschnitt des Marktes“, sagt Andreas Reul, Leiter Büroimmobilien Greif & Contzen. Mit diesem Ergebnis weise der Kölner Markt eine bessere Entwicklung auf als mehrere andere Top-7-Standorte.
JLL sieht Markt im Höhenflug
Auch Knut Kirchhoff, Niederlassungsleiter JLL Köln, sieht den Kölner Bürovermietungsmarkt im Höhenflug. „Außergewöhnlich ist für Köln, dass es sechs Großabschlüsse jenseits der 10.000 Quadratmeter gab – doppelt so viel wie im Vorjahr“, sagt Kirchhoff.
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Besonders dynamisch war das Geschehen laut JLL in der City, wo 93.200 Quadratmeter angemietet wurden. Die Teilmärkte Ehrenfeld/Braunsfeld und Ossendorf/Nippes folgen mit deutlichem Abstand und 59.000 Quadratmeter bzw. 51.000 Quadratmeter. Anhand des großen Flächenumsatzes von 92.000 Quadratmeter durch die öffentliche Verwaltung zeige sich, dass auch diese im Wettbewerb um gute Mitarbeiter zunehmend auf ein gutes Arbeitsumfeld in zentraler Lage setzen müsse, um wettbewerbsfähig zu bleiben.