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Kindermesse in KölnEltern geben knapp 1200 Euro für die erste Ausstattung aus

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Baby-Nest, das eine gute Luftzirkulation sicherstellen soll.

Baby-Nest, das eine gute Luftzirkulation sicherstellen soll.

Auf der Messe „Kind und Jugend“ zeigen Ausstatter ihre Neuheiten. Ein Überblick über die wichtigsten Innovationen - und warum Sicherheit immer wichtiger wird.

Die Konsumlaune der Deutschen ist zwar seit geraumer Zeit sehr gedämpft, aber offensichtlich gibt es ein paar Positionen, bei denen die Menschen keine Abstriche machen möchten. So etwa beim Reisen – und bei der Ausstattung des Nachwuchses. Insgesamt 2,6 Milliarden Euro gaben die Verbraucherinnen und Verbraucher im vergangenen Jahr für die Ausstattung ihrer Kleinsten bis drei Jahre aus. Das sind 1160 Euro pro Kind und damit nur zwei Prozent weniger als im Vorjahr.

Zahl der Neugeborenen sinkt

Das leichte Umsatzminus liegt aber nicht an der sinkenden Ausgabebereitschaft, sondern an weniger Neugeborenen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 692.989 Kinder geboren und damit sechs Prozent weniger Kinder als im Jahr zuvor. Das bekommt auch der Markt für Baby- und Kinderausstattung zu spüren. „Die Kunden, die kommen, kaufen jedoch fast immer und schätzen die persönliche Beratung im Geschäft sehr“, so Franziska Köster, stellvertretende Geschäftsführerin des Handelsverbands Spielwaren (BVS). Trotzdem gibt sich die Branche auf der Messe „Kind und Jugend“, die am Dienstag in Köln eröffnet wurde, optimistisch.

Rund 1000 Unternehmen aus 45 Ländern zeigen in den Deutzer Messehallen ihre Neuheiten. Auf der reinen Fachmesse reicht die Auswahl von Bekleidung über Spielwaren sowie Möbeln bis hin zu Produkten rund um Transport und Sicherheit. In diesem Jahr findet die Messe erstmals unter der Woche statt, von Dienstag bis Donnerstag. Damit reagiert die Messe nach eigener Aussage auf die Bedürfnisse des Handels. „Zahlreiche große Namen sind nach zum Teil mehrjähriger Pause wieder nach Köln zurückgekehrt“, sagt Jörg Schmale, Direktor der „Kind und Jugend“. Darunter etwa der italienische Spielzeug- und Bekleidungshersteller Chicco, der Kinderwagenspezialist Cybex oder der Fahrradhersteller Puky.

Die Neuheiten im Überblick

Puky: verstellbares Laufrad

Auf dem Puky-Stand zeigt der deutsche Hersteller den Prototyp eines Rades, das mitwächst. Das Laufrad passt sich mit verstellbarem Lenker und Gestell den Wachstumsschritten von zwei bis fünf Jahren an. Das Rollermodell lässt sich platzsparend zusammenklappen und rollt auf glitzernden Reifen.

Presserundgang, Stand: Puky, Neuheiten-Parcours, Toys & Education, Halle 11.1

Zusammenklappbarer Roller bei Puky

Hegen: brustähnliche Flaschen

Für seine Ideen zur Versorgung des Kindes unterwegs ist das Unternehmen Hegen aus Singapur bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Das neueste Flaschenset ab sechs Monaten ist mit Aufsätzen ausgestattet, die die Tropffunktion der mütterlichen Brust nachahmen. Statt Schraubverschlüssen sind einfache Steckaufsätze vorgesehen, die sich unter anderem leichter bedienen und besser reinigen lassen sollen.

Träumeland: atmungsaktive Matratze

Der österreichische Hersteller Träumeland zeigt ein Beistellbett mit atmungsaktiver Matratze für Babys, die ohnehin mehr als 14 Stunden pro Tag schlafen. Neu ist auch ein Baby-Nest, das eine gute Luftzirkulation sicherstellen soll. Damit soll die sogenannte CO2-Rückatmung verhindert werden, die die Gefahr eines plötzlichen Kindstodes erhöht.

Sicherheit ist eines der zentralen Themen

Axkid: Kindersitz mit Nackenschutz

Der schwedische Hersteller Axkid ist mit neuen Kindersitzen fürs Auto auf die Messe gekommen. Das Unternehmen, das auch mit dem Autobauer Volvo zusammenarbeitet, zeigt ein rückwärtsgerichtetes Modell für Kleinkinder und ein vorwärtsgerichtetes für ältere Kinder. Beide haben zahlreiche zusätzliche Sicherheitsfunktionen, etwa im Kopf- und Nackenbereich.

Presserundgang, Stand: Axkid, Moving & Travelling, Halle 10.2

Der schwedische Hersteller Axkid zeigt neue Kindersitze fürs Auto

Thule: Sensoren im Kindersitz

Auch der schwedische Outdoor-Spezialist Thule zeigt Kindersitze mit Sensoren an seinem Stand. Eine App sendet Warnhinweise, sollte zum Beispiel mit der Installation des Sitzes oder dem Gurt etwas nicht in Ordnung sein. Zudem werde auch vor ansteigender Hitze im Auto über die App gewarnt, so Thule.