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5317 Mitarbeiter verlieren JobKöln betroffen: Diese Galeria-Filialen in NRW schließen

Lesezeit 3 Minuten
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Galeria an der Kölner Schildergasse

Köln – Es war der Tag, dem die Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof seit Wochen mit Furcht entgegengesehen hatten. Am Freitagnachmittag wurden sie in allen Filialen bundesweit über das Ergebnis informiert, auf das sich der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz und der Sachwalter Frank Kebekus mit dem Gesamtbetriebsrat und der Gewerkschaft Verdi nach schwierigen Verhandlungen geeinigt hatte. Nun haben viele traurige Gewissheit.

5317 Mitarbeiter verlieren Job

Der angeschlagene Warenhauskonzern schließt 62 von 172 Filialen und zwei sogenannte Schnäppchencenter. Für die Häuser bestehe keine wirtschaftliche Fortführungsperspektive, teilte Galeria mit. Insgesamt 5317 Mitarbeiter werden dadurch nach Angaben des Gesamtbetriebsrates ihre Arbeit verlieren. Ursprüngliche Pläne des Unternehmens hatten bis zu 80 Filialschließungen vorgesehen.

In der Region sind mindestens fünf Häuser von den Sanierungsplänen betroffen. In ganz NRW sind es 18 von 43. Aufatmen konnten viele Mitarbeiter in Köln. Karstadt auf der Breite Straße sowie der Kaufhof auf der Schildergasse und in Nippes bleiben erhalten. Geschlossen wird die Kaufhof-Filiale im Rheincenter in Köln-Weiden. Hier arbeiten rund 50 Mitarbeiter. Nach Informationen der Gewerkschaft Verdi in Abstimmung mit den Betriebsräten vor Ort wird in Bonn das Karstadthaus mit rund 140 Mitarbeitern geschlossen. Der Kaufhof dort soll erhalten bleiben.

Außerdem werden die Karstadt-Filiale in Gummersbach mit rund 80 Angestellten geschlossen, sowie die Kaufhof-Häuser in Brühl (54 Mitarbeiter) und Leverkusen (67) Mitarbeiter. Insgesamt rund 390 Mitarbeiter sind betroffen. Die Kaufhof-Filiale in Düren soll ebenso erhalten bleiben wie offenbar der Standort Siegburg.

Düsseldorf verliert zwei Filialen

In Düsseldorf zieht sich der Konzern bis auf das Carsch-Haus und den Kaufhof an der Königsallee aus der Innenstadt zurück und macht den Kaufhof als auch den gegenüberliegenden Karstadt an der Achse Wehrhahn/Schadowstraße dicht. Gleiches gilt für Dortmund mit ebenfalls zwei Filialen. Bielefeld verliert den Karstadt, Neuss den Kaufhof. Selbst am Konzernsitz in Essen werden beide Häuser geschlossen.

Wie es mit Karstadt Sport weitergeht ist, war bis Redaktionsschluss noch offen. Aus den Verhandlungen hieß es, dass die Stimmung extrem angespannt sei. Das Kölner Haus auf der Schildergasse gilt dabei als eines der gefährdetsten, liegt es doch direkt gegenüber Sportscheck, das mittlerweile von Galeria übernommen wurde. Insgesamt gelten mehr als zwei Drittel der rund 30 Karstadt Sport Filialen als gefährdet.

Unklar war die Lage am Freitag auch noch bei den Gastronomien der verbleibenden Warenhäusern sowie den Lebensmittelabteilungen. Auch über die weitere Zukunft der Kaufhof-Logistik wird noch verhandelt.

Durch Schließung in schwere Krise geraten

Gewissheit über die Schließung haben nach Angaben des Gesamtbetriebsrats auch 25 Reisebüros in den Warenhäusern. Zudem werden alle rund 100 Büros von Thomas Cook, die gerade erst aus der Insolvenz des Reiseveranstalters übernommen werden, geschlossen. Weiter verhandelt wird mit einigen Vermietern der Warenhäusern über bessere Mietkonditionen. Sollte es hier Lösungen geben, könnten auch weniger Häuser geschlossen werden.

Der Konzern war durch die pandemiebedingte Schließung aller Filialen in eine schwere Krise geraten und hatte Anfang April Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Für die 5317 Mitarbeiter wird es nur eine sehr kleine Abfindung geben. Im Zuge des Schutzschirmverfahrens ist gesetzlich nur eine Summe in Höhe von maximal 2,5 Monatsgehältern möglich. Der Sozialplan und Interessenausgleich sieht zudem vor, dass die gekündigten Mitarbeiter für mindestens sechs Monate in eine Transfergesellschaft wechseln können. Der österreichische Eigentümer René Benko habe dafür einen Millionenbetrag zur Verfügung gestellt, berichtete der Gesamtbetriebsrat.

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Als Erfolg wertete Verdi auch, dass der vom Unternehmen ursprünglich geplante Abbau von zehn Prozent der Stellen in den verbleibenden Filialen vom Tisch sei. Dadurch seien rund 1000 Jobs gerettet worden. Außerdem bleibe der 2019 vereinbarte Integrationstarifvertrag in Kraft.