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IAA-Gipfel im Kölner RathausOB Reker empfängt Chef des Autolobby-Verbands

Lesezeit 3 Minuten
IAA-Frankfurt

Messebesucher der IAA schauen sich auf dem Messestand von BMW das Concept 4 Fahrzeug an.

  1. Die Internationale Automobilausstellung IAA steht vor einem Standortwechsel.
  2. Neben der Bundeshauptstadt Berlin werden auch Köln gute Chancen ausgerechnet.
  3. OB Henriette Reker traf sich am Montagmorgen unter anderem mit Bernhard Mattes, dem Präsidenten des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA).

Köln – Wie stehen Kölns Chancen, neue Heimat für die Internationale Automobil Ausstellung (IAA) zu werden? Schafft es die Stadt zusammen mit der Kölner Messe, die Schwergewichte der Branche in Wolfsburg, München, Stuttgart, Ingolstadt und Köln von den Vorzügen am Rhein zu überzeugen? Intensiv werben Messeplätze in ganz Deutschland um die Leitmesse. Köln und Berlin werden derzeit sehr gute Chancen ausgerechnet.

Anfang November war der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) bereits im Berliner Rathaus, um auszuloten, welche Möglichkeiten sich in der Hauptstadt für eine Neuausrichtung der Messe bieten. Denn dass die IAA künftig keine reine Leistungs- und PS-Show mehr sein soll wie bislang, darüber sind sich die Hersteller offenbar schon einig. Im Zuge dessen steht auch der bisherige Standort Frankfurt in Frage.

Industrie spielt Schlüsselrolle

Am Montagmorgen traf sich der Präsident des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA) Bernhard Mattes mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker sowie Messechef Gerald Böse und Vertretern der Kölner Wirtschaftsförderung im Rathaus. In dem knapp zweistündigen Gespräch wurde erörtert, welche Vorstellungen der Verband hat und welche Ideen Köln für eine Neukonzeption entwickelt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte VDA-Chef Mattes schon im Oktober in einem Brief das grundsätzliche Interesse Kölns an der Ausrichtung der IAA signalisiert.

„Wir hatten heute einen ersten und konstruktiven Austausch“, sagte Reker. Köln stehe bereit, wenn der VDA die IAA zu einer neuen Mobilitätsmesse weiterentwickeln wolle. „Als Stadt haben wir uns auf den Weg gemacht, moderne Mobilität zu leben: vom Ausbau des Radverkehrs über die Stärkung von Bus und Bahn bis hin zur Förderung alternativer Antriebstechnologien. Daher wäre Köln ein idealer Standort für eine Mobilitätsmesse neuen Typs, die die verschiedenen Bedürfnisse von Mobilität in den Fokus nimmt.“ Die Automobilindustrie spiele eine Schlüsselrolle bei der Verkehrs- und Antriebswende. Diese Rolle solle bei einer IAA der Zukunft auch erkennbar sein, so die Oberbürgermeisterin. In den kommenden Wochen werde man weitere konzeptionelle Ansätze einbringen.

Mattes erörtert Anforderungen

VDA-Präsident Mattes konkretisierte im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ die Anforderungen der Industrie: „Die IAA der Zukunft wird ein umfassendes Konzept nachhaltiger individueller Mobilität zeigen. Dabei werden verstärkt auch die B2B-Belange berücksichtigt.“ Ziel sei es zudem, die IAA aus dem reinen Messegelände heraus in die Stadt zu tragen, zum Bürger. „So wollen wir nachhaltige individuelle Mobilität mit allen Sinnen erlebbar machen“, sagte Mattes.

Köln kann dabei im Gegensatz zu den meisten Wettbewerbern mit einem innenstadtnahen Messegelände punkten. Auch die gute geografische Lage mit großem Einzugsgebiet ist ein Standortvorteil. Mit Veranstaltungen wie der Spielemesse Gamescom, die bereits auf dem Messegelände aber auch in der ganzen Stadt stattfindet, wird gezeigt, dass solche Formate hier funktionieren. Auch, dass die Kölner Messe schon früh auf den VDA zugegangen ist, wird sehr positiv bewertet, heißt es. „Wir können mit einer IAA in Köln die Geschichte der Mobilität mitschreiben“, sagt Messechef Gerald Böse.

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Von den Pionieren, wie Nicolaus Otto, der den Otto-Motor erfand, bis zu den Visionären, die heute Mobilität der Zukunft neu denken, würde sich in Köln ein Kreis schließen, so Böse. Die Messe am Rhein biete die Möglichkeit, die Mobilitätswende im Herzen Europas, an einem zentralen Knotenpunkt, voranzutreiben. Eine Entscheidung über den Standort der IAA 2021 soll Anfang 2020 fallen.