Köln – Die neue Unternehmenszentrale der Kölner Messe wird nach Entwürfen eines Architekturbüros aus Dänemark gebaut. Die Entscheidung der Jury unter dem Vorsitz des Kölner Architekten Kaspar Kraemer fiel einstimmig. Der Entwurf des dänischen Büros Cobe Architekten wird Grundlage für die neue Hauptverwaltung an der Deutz-Mülheimerstraße nördlich des Messekreisels.
„Der Entwurf ist die konsequente, aber eigenständige Fortführung der Form- und Architektursprache unseres Messegeländes. Er bleibt dabei wohltuend klar und repräsentiert die DNA der Koelnmesse als ein weltweit führendes Messeunternehmen am besten“, sagt Messechef Gerald Böse.
Geschickte Kombination aus Präsenz und Zurückhaltung
Insgesamt 15 Jurorinnen und Juroren mussten sich zwischen sechs Wettbewerbsbeiträgen entscheiden. „Der Entwurf aus Kopenhagen beantwortet aus Sicht der Jury alle aus der schwierigen Aufgabenstellung entstehenden Fragen in herausragender Weise“, sagte Kaspar Kraemer. „Er setzt am bedeutenden Stadteingang Zoobrücke das richtige Zeichen in seiner geschickten Kombination aus Präsenz und Zurückhaltung und schreibt in unprätentiös-selbstverständlicher, gleichzeitig eleganter Form die Struktur der bestehenden Messelandschaft fort ohne aufzutrumpfen“, so der Juryvorsitzende.
Der neue Messe-Campus besteht aus drei Bausteinen, der Firmenzentrale „Koelnmesse Terrassen“, dem neuen bereits fertigen Parkhaus sowie einer Bebauung im Baufeld B. Das Messehochhaus 2 auf dem Areal soll entgegen ursprünglicher Pläne nicht abgerissen werden, weil die Messe die Büroflächen bis zum Neubau nutzen möchte. 2025 könnte dies dann aber der Fall sein. Was dann dort entstehen soll, ist noch nicht entschieden. Bis zu 80 Millionen Euro soll das neue Gebäude mit rund 20 000 Quadratmetern für rund 600 Mitarbeiter kosten. Mit dem Bau begonnen werden soll 2023, einzugsbereit soll die neue Hauptverwaltung 2025 sein.
Das Gebäude soll neuesten Energiestandards entsprechen, mit Photovoltaik-Anlage sowie Dachbegrünung und klimaneutral sein, sagte Messefinanzchef Herbert Marner. Am derzeitigen Sitz der Messe in dem Gebäude aus den 60er Jahren, seien die Zustände mittlerweile „eine Zumutung“, erläutert Marner. Unter anderem seien Kälte- und Klimatechnik völlig veraltet. Zudem gebe es erhebliche Fassadenschäden.
Der Mietvertrag läuft noch bis 2025, könnte aber um weitere fünf Jahre verlängert werden. Die Messe argumentiert, dass im Falle einer umfangreichen Sanierung die Miete deutlich ansteigen würde. Zudem würde die Renovierung von Etage zu Etage rund zehn Jahre dauern. „Deswegen befürworten wir den Neubau“, sagt Marner und betont, dass dies die wirtschaftlichste Variante sei - auch in der derzeit schwierigen finanziellen Situation.
Die Messe will das Projekt aufgrund der derzeitigen schwierigen Lage nicht selbst finanzieren. Geprüft wird der Bau durch einen Projektentwickler und die Messe als dessen Mieter.