In der Liste der weltweit wertvollsten Metalle finden sich bekannte Edelmetalle wie Gold oder Platin lediglich im Mittelfeld.
Nicht Gold und PlatinDas sind die wertvollsten Metalle der Welt

Ein blau-schwarzer Glanz, der an Eis erinnert: Osmium, das wertvollste Metall der Welt.
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„Nur Gold ist Geld. Alles andere ist Kredit“, soll der steinreiche US-Unternehmer John Pierpont Morgan, eine Art Elon Musk des 19. Jahrhunderts, einst gesagt haben. Und tatsächlich scheint alles für das Edelmetall als ältesten Währungsstandard der Welt zu sprechen, allein in der kurzen Zeit seit Jahresbeginn stieg der Goldpreis um fast zehn Prozent (Stand: 3. März 2025) – steuert nach einem Rekordjahr deutlich auf die 3000-Dollar-Marke zu.
Zudem spielen Rohstoffe, Metalle wie die seltenen Erden zum Beispiel, die für die Herstellung von Halbleitern sowie die Produktion von Smartphones und Elektroautos, bei geopolitischen Strategieüberlegungen eine immer wichtigere Rolle. Das zeigt etwa der Versuch der US-Administration von Präsident Donald Trump, sich die bislang geleistete Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine mit den Abbaurechten für Bodenschätze vergüten zu lassen.
Wer an wertvolle Metalle denkt, dem fallen in erster Linie Gold, Platin, vielleicht noch Silber ein. Doch bei den Top-3 der wertvollsten, nicht radioaktiven Metalle handelt es sich um Elemente, von denen die meisten Menschen vermutlich nicht nie etwas gehört haben.
Osmium – wertvoll, weil selten
Mit einem aktuellen Preis von 1.604,92 Euro pro Gramm ist Osmium, das chemische Element mit der Ordnungszahl 76, das mit Abstand wertvollste Metall der Welt. Lediglich das nur synthetisch erzeugbare Californium (Ordnungszahl 98, chemisches Symbol Cf) sowie Plutonium (Ordnungszahl 94, chemisches Symbol Pu) sind noch wertvoller, aber stark radioaktiv und Zerfalls-gefährdet.
Osmium ist so wertvoll, weil es etwa 1500-mal seltener als das ohnehin seltene Gold ist. Anwendung findet das blaugrau bis blauschwarz schimmernde Metall überwiegend in der Schmuckbranche, zudem hat es sich als derzeit lukrativste alternative Geldanlage bewährt. Osmium-Legierungen werden auch zu medizinischen Implantaten und künstlichen Herzklappen verarbeitet sowie in Herzschrittmachern verwendet. Manchmal wird Osmium als Katalysator benutzt. Einst wurde Osmium auch in Legierung mit dem Metall Wolfram in den Glühfäden von Glühlampen eingesetzt.
Die Jahresproduktion von Osmium beträgt weltweit gerade einmal eine Tonne. Lagerstätten finden sich in Kanada, Südafrika und Russland. Es wird zusammen mit Platin gefunden und gefördert. Experten erwarten deswegen sowie aufgrund des zunehmenden Einsatzes in der Schmuckindustrie eine signifikante Wertsteigerung. Schließlich wird Osmium auch in Verbindung mit anderen Metallen verwendet, um einzigartige Schmuckstücke zu kreieren.
Rhodium – selten und vielseitig
Mit einem Grammpreis von gegenwärtig 146,36 Euro gehört das silberweiße, harte und sehr reaktionsträge Rhodium (Symbol Rh, Ordnungszahl 45) zu den teuersten Metallen der Platingruppe. Es ist etwa viermal teurer als Gold. Nur etwa 25 Tonnen Rhodium werden weltweit jährlich gefördert, 98 Prozent davon kommen aus Südafrika, Russland und Kanada.
Verglichen mit Osmium ist Rhodium geradezu ein Alleskönner und findet neben der Schmuckindustrie auch in der Beleuchtungs-, Möbel- und Automobilindustrie Anwendung. Im Fahrzeugbau wird Rhodium zur Herstellung von Katalysatoren und Scheinwerfer-Reflektoren benötigt. Im Rahmen der Produktion von Katalysatoren löste Rhodium Platin und Palladium ab. Rhodium ermöglicht eine einfachere Installation und punktet mit einer höheren Filterleistung.
Iridium – seine Härte macht es wertvoll
Iridium (Symbol Ir, Ordnungszahl 77) liegt mit einem Grammpreis von derzeit 130,97 Euro auf Platz 3 der Metall-Charts. Das harte, spröde, silber-weiß glänzende Edelmetall erfreut sich über eine wachsende Nachfrage, weil es in verschiedenen Industriezweigen zum Einsatz kommt. Darunter beispielsweise in der Automobilindustrie, der Luftfahrt und der Medizin-Branche. Großer Beliebtheit erfreut sich das Metall hauptsächlich aufgrund seiner Härte, weswegen Iridium in Flugzeugtriebwerksteilen verbaut oder als Härtungsmittel eingesetzt wird. Aufgrund seines hohen Schmelzpunkts und seiner geringen Reaktivität wird es auch für die Kontakte in Zündkerzen von Verbrennungsmotoren verwendet.
Jährlich werden weltweit lediglich vier Tonnen Iridium abgebaut, Vorkommen liegen in Südafrika, im Ural (Russland), in Nord- und Südamerika, im australischen Tasmanien, auf Borneo (Indonesien) und in Japan.
Gold – Preisschub für die älteste Wertanlage
Der Klassiker unter den Edelmetallen, der Stoff, aus dem die Träume sind, hat es auf Platz 4 geschafft: Gold, lateinisch Aurum, chemisches Symbol Au, Ordnungszahl 79. Gold gilt seit jeher als sichere Anlagemöglichkeit als Zeichen für Macht und Reichtum. Ein aktueller Grammpreis von 88,51 Euro ist das Ergebnis einer beispiellosen Preisrallye, die Gold seit mehr als einem Jahr absolviert. Wirtschaftliche Unsicherheit, die Überschuldung zahlreicher Staaten, mangelndes Vertrauen in Währungen und das Bewusstsein, dass sich das Edelmetall bereits in vorherigen Krisenzeiten als sicher erwiesen hat, haben den Goldpreis zuletzt steigen lassen.
Die jährliche Produktion beläuft sich auf 2500 bis 3000 Tonnen – ein Großteil davon wird in Australien, China, Kanada, Südafrika, den USA, Australien, Russland, Chile, Indonesien, Mexiko und Papua-Neuguinea abgebaut. Natürlich hat Gold als Material in der Schmuckbranche einen hohen Stellenwert, findet aber zunehmend auch in der Raum- und Luftfahrt oder für medizinische Implantate Anwendung.
Platin – teuer, vor allem in Boomzeiten
Eigentlich hatte Platin (Ordnungszahl 78, Zeichen Pt) den Goldpreis längst hinter sich gelassen, doch das gut formbare, grauweiße Edelmetall hat sich in Krisenzeiten als sehr volatil, im Preis also schwankend erwiesen – weil Anleger dem vertrauten Gold stets den Vorzug geben. So auch in unseren Tagen, sodass der Platinpreis nach Höhenflügen derzeit bei 29,38 Euro pro Gramm eher schwächelt.
Aufgrund seiner Eigenschaften wird das Übergangsmetall unter anderem zur Herstellung von Zahnimplantaten, Laborgeräten oder Katalysatoren in der Automobilindustrie verwendet. Ersetzt wird es hier zunehmend durch Rhodium und Palladium, da diese eine höhere Filterfunktion aufweisen. Die Hauptvorkommen von Platin befinden sich vor allem in Südafrika, Russland, Simbabwe, den USA und Kanada. Rund 170 Tonnen Platin wurden schätzungsweise im Jahr 2024 weltweit produziert.
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Palladium – der Verwandlungskünstler
Mit einem Grammpreis von: 23,80 Euro gehört Palladium (Ordnungszahl 46, Symbol Pd) aufgrund seiner vielfältigen Anwendungen zu den begehrtesten Metallen moderner Industrien. Es kann mit gutem Recht als Verwandlungskünstler bezeichnet werden, weil er in der Lage ist, schädliche Stoffe mit einer bis zu 90-prozentigen Wirkung in ungiftige Materialien zu verwandeln. Daher wird Palladium als Katalysatormetall bezeichnet – und macht dem kostbareren, zuvor genannten Rhodium damit Konkurrenz. Die Produktion von Palladium beträgt etwa 200 Tonnen jährlich, die in Industrien wie der Zahnmedizin, der Raum- und Luftfahrt oder der Kernenergie Verwendung finden. Bekannteste Abbaugebiete liegen in Russland, Südafrika, Kanada und Simbabwe.
Ein Großteil des in der deutschen Automobilindustrie in Pkw-Katalysatoren verbauten Palladiums wird durch Recycling gewonnen. Das Metall wird auch in Brennstoffzellen als Elektrodenmaterial verwendet und dient als Speichermaterial von Wasserstoff, zum Beispiel für Wasserstoffautos. Das silbrig-weiße Metall steckt weltweit in rund 1,4 Milliarden Autos.
Absteiger Ruthenium und der Aufstieg des Silbers
Wesentlich kleiner sind indes die weltweiten Vorkommen an Ruthenium (Ordnungszahl 44, Symbol Ru), eines silberweißen, harten und spröden Metalls, dessen Grammpreis derzeit bei 15,70 Euro liegt: Nur etwa 30 Tonnen werden davon pro Jahr gefördert, überwiegend in Südafrika, Russland, den USA und Japan.
Ruthenium findet als Katalysator in der chemischen Industrie als Katalysator für chemische Reaktionen Verwendung. Außerdem wird es in der Elektronikindustrie, in der Glasindustrie, aber auch als Schmuck verwendet, doch der Bedarf und damit auch der Preis für das Metall sind rückläufig.
Anders als zum Beispiel beim Silber (Ag, Ordnungszahl 47), neben Gold der meist vertrauten Wertanlage in der Menschheitsgeschichte. Silber hat momentan einen Grammpreis von fast einem Euro – hat aber in den vergangenen zehn Jahren 107,34 Prozent an Wert gewonnen. Die weltweit wichtigsten Silbervorkommen befinden sich in Nordamerika (Mexiko, den USA und Kanada) und in Südamerika (Peru, Bolivien). Jährlich werden weltweit gut 25.000 Tonnen Silber gefördert. Von der Pharma- über die Elektro- und Möbelindustrie bis zu Fotografie, Medizin und Schmuck: Silber ist ein Alleskönner.