Die Zahl der Menschen mit Mehrfachbeschäftigung in Nordrhein-Westfalen hat sich innerhalb von zehn Jahren um 40 Prozent erhöht.
Über 700.000 BetroffeneImmer mehr Menschen in NRW haben mehrere Jobs
In Nordrhein-Westfalen hat sich die Zahl der Menschen mit mehr als einem Job in den vergangenen Jahren drastisch erhöht. Insgesamt hätten im bevölkerungsreichsten Bundesland im September vergangenen Jahres 723.874 Personen neben ihrer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zusätzlich eine geringfügige Beschäftigung ausgeübt, berichtete das Düsseldorfer Wirtschaftsministerium am Montag.
Damit habe sich die Zahl der Menschen mit Mehrfachbeschäftigung innerhalb von zehn Jahren um 40 Prozent erhöht. Zuvor hatte die „Rheinische Post“ darüber berichtet. Bei der Bewertung der Mehrfachbeschäftigung seien die Gründe dafür von großer Bedeutung, betonte das Ministerium von Karl-Josef Laumann (CDU).
SPD Fraktionschef zeigt sich alarmiert
„Nebenberufliche Tätigkeiten, die allein aus einem Interesse an der Aufgabe ausgeübt werden oder um kurzfristig für außergewöhnliche Ausgaben ein höheres Einkommen zu erhalten, sind natürlich unproblematisch“, hieß es dort. Ganz anders sei die Situation, wenn der Vollzeitlohn der Haupttätigkeit nicht zum Leben ausreiche. Dies könne besonders in Städten und Regionen mit sehr hohen Lebenshaltungskosten der Fall sein.
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SPD-Fraktionschef Jochen Ott zeigte sich im Gespräch mit der „Rheinischen Post“ alarmiert über die Entwicklung. „Wer einen Vollzeitjob hat, muss davon ohne Existenzsorgen mit einer Familie leben können. So einfach ist das“, sagte der Sozialdemokrat.
Ein Grund für die problematische Entwicklung sei die rückläufige Tarifbindung in der Wirtschaft. Die Landesregierung verwies auf ihre Fachkräfteoffensive. Eine gute Ausbildung sei eine wichtige Grundlage für eine auskömmliche und sichere Beschäftigung.(dpa)