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Pilotrunde in HamburgTarifverhandlungen im Einzelhandel gehen nach langer Pause weiter

Lesezeit 2 Minuten
Verdi-Mitglieder versammeln sich zu einer Kundgebung in Oldenburg zu den laufenden Tarifverhandlungen.

Die Gewerkschaft Verdi und der Handelsverband hoffen auf eine erste Einigung. (Archivbild)

Der Abschluss könnte als Vorbild für alle anderen Tarifbezirke dienen. Es sei die „letzte Möglichkeit für eine Einigung noch in diesem Jahr“.

Nach wochenlanger Gesprächspause wird im Tarifkonflikt des Einzelhandels am Donnerstag (ab 11.00 Uhr) wieder verhandelt: In Hamburg hoffen die Gewerkschaft Verdi und der Handelsverband auf eine erste Einigung im monatelangen Streit über höhere Löhne und Gehälter in der Branche.

Je nachdem, wie der Abschluss ausfällt, könnte er als Vorbild dienen für alle anderen Tarifbezirke. Verhandelt wird auf regionaler Ebene. Aus Sicht der Arbeitgeber sei der Termin in Hamburg die „letzte Möglichkeit für eine Einigung noch in diesem Jahr“, hieß es in einer Mitteilung des Handelsverbandes Deutschland (HDE).

Tarifkonflikt des Einzelhandels: Abschluss nur mit nochmals verbessertem Angebot

Ein Abschluss sei allerdings nur mit einem nochmals verbesserten Angebot möglich, betonte die Bundesfachgruppenleiterin Einzelhandel beim Verdi-Bundesvorstand, Corinna Groß. „Wir akzeptieren kein Tarifdiktat! Daher gehen wir jetzt davon aus, dass sich die Arbeitgeber bewegen und hoffen, dass wir für die Beschäftigten in der Hansestadt zu einem Abschluss kommen können.“

Der Tarifkonflikt im Handel dauert seit Monaten an. Verdi fordert im Einzelhandel unter anderem in allen Regionen mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit von einem Jahr. Je nach Bundesland kommen weitere Forderungen hinzu. Ende November waren Vertreter bei einem Spitzengespräch auf Bundesebene zusammengekommen, das aber letztlich nicht zu Fortschritten führte.

Basis der Verhandlungen soll laut HDE-Sicht ein aktuelles, zuletzt im November nachgebessertes Angebot sein. Demnach bieten die Arbeitgeber eine Tarifsteigerung von insgesamt 10,24 Prozent über die angebotene Laufzeit von 24 Monaten. Zusätzlich enthält die Offerte eine Inflationsausgleichsprämie von 750 Euro sowie ein tarifliches Mindestentgelt. „Dieses Angebot wird nur noch bis 31. Dezember 2023 garantiert“, lautet zudem ein Ultimatum der Arbeitgeber. (dpa)