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Nach vier Tagen StillstandProduktion des Ford Focus läuft nach Streik wieder

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Eine Mitarbeiterin montiert im Ford-Werk Saarlouis an einem neuen Ford-Focus das Logo von Ford auf der Heckklappe.

Eine Mitarbeiterin montiert im Ford-Werk Saarlouis das Logo von Ford.

Die Beschäftigten der Ford-Zulieferer in Saarlouis sind vorläufig zurück am Arbeitsplatz, denn die Verhandlungen laufen wieder. Ende der Woche könnte der Frieden allerdings vorbei sein.

Es wird wieder verhandelt und nicht mehr gestreikt: Die Beschäftigten mehrerer Unternehmen im Zuliefererpark bei Ford in Saarlouis sind wieder an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt und damit ist auch die Produktion beim US-Autobauer am Donnerstag wieder angelaufen. „Ich kann bestätigen, dass die Produktion bis gestern stillstand und seit heute Morgen wieder Ford-Focus vom Band laufen“, sagte die Sprecherin von Ford in Köln. Nach vier Tagen im Ausstand hat die IG Metall Völklingen die rund 500 Beschäftigten von fünf Zulieferer-Firmen am Morgen aufgerufen, vorläufig die Arbeit wieder aufzunehmen. Derzeit werden rund 600 Focus pro Tag gebaut.

Frist bis Sonntag

Grund für die Streikpause sei, dass die bestreikten Unternehmen sich bewegt hätten und man wieder in Verhandlungen eingestiegen sei, teilte die Gewerkschaft IG Metall mit. Man habe sich eine Frist bis Sonntag gesetzt, um „finale Verhandlungsergebnisse“ zu erreichen. Andernfalls drohe die Fortsetzung des Streiks. Die von den Zulieferern hergestellten Teile braucht das Ford-Werk für seine Produktion. Aufgrund der sehr kurzen Lieferketten zwischen den Zulieferern und dem Bau des Modells Focus kam die Fertigung bereits kurz nach Beginn des Streiks am 8. März zum Erliegen.

Die IG Metall will für die Beschäftigten der Betriebe Sozialtarifverträge durchsetzen - mit Abfindungen und Transfergesellschaften. Anlass ist das vom US-Autobauer Ford angekündigte Ende der Produktion in Saarlouis im November 2025.

Der US-Autobauer hat im vergangenen Jahr entschieden, sein zweites deutsches Werk neben Köln zu schließen. Damit ist auch für die Zuliefer-Betriebe im saarländischen Industriepark Schluss. Dort werden für den Focus unter anderem Motoren und Getriebe, Achsen, Karosserieteile, Kabelnetzsysteme und Abgasanlagen produzieren. Derzeit arbeiten nach Betriebsratsangaben noch rund 710 Beschäftigte in dem Industriepark, die ihre Jobs verlieren werden.

Nach Einschätzung von Ford-Gesamtbetriebsratschef Benjamin Gruschka kostet jeder Streiktag die deutsche Tochter des US-Konzerns rund eine Million Euro. Zumal der Focus derzeit das einzige Auto ist, das Ford in Deutschland baut. Der Start des elektrischen Explorers musste auf Juni dieses Jahres verschoben werden.

Für die Beschäftigten im Ford-Werk selbst gilt seit Ende Februar ein Sozialtarifvertrag. Die Vereinbarungen beinhalten die Weiterbeschäftigung von 1000 der insgesamt 3750 Ford-Mitarbeiter bis Ende 2032, hohe Abfindungen und Prämien, die Bildung einer Transfergesellschaft und Qualifizierungsprogramme. Außerdem wurde das Ende der Produktion des Ford Focus um ein halbes Jahr auf November 2025 verschoben. (mit dpa)