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Ganztägiger AusstandStreik am Flughafen Köln – Was Reisende wissen müssen

Lesezeit 3 Minuten
Ganztägige Warnstreiks an den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf werden nach Einschätzung der Airports für Verspätungen und Flugausfälle sorgen. (Archivbild)

Die Gewerkschaft Verdi weitet ihre Warnstreiks aus. Auch der Flughafen Köln/Bonn ist betroffen. (Archivbild)

Im Tarifstreit des öffentlichen Diensts zündet Verdi die nächste Eskalationsstufe. Die neue Warnstreikwelle zielt auf empfindliche Infrastruktur.

Flugpassagiere müssen sich am Montag an mehreren Flughäfen in Nordrhein-Westfalen auf Flugausfälle und Verspätungen einstellen. Grund ist ein ganztägiger Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten des öffentlichen Diensts und der Bodenverkehrsdienste aufgerufen hat. Neben großen Airports in anderen Bundesländern sind auch die NRW-Flughäfen Köln/Bonn, Düsseldorf und Dortmund betroffen.

Der Airport Köln/Bonn teilte mit, man rechne mit massiven Auswirkungen auf den Flugbetrieb und mit Flugausfällen. Am Montag sollte es an dem Standort eigentlich 81 Starts und 79 Landungen geben - es dürften wohl deutlich weniger werden. Die Passagiere wurden gebeten, sich vor Anreise bei ihrer Airline oder ihrem Reiseveranstalter zu informieren. Der Flughafen Berlin Brandenburg (BER) strich als Reaktion auf die Warnstreik-Ankündigung alle Montagflüge.

Hintergrund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen, in dem Mitte März die nächste Verhandlungsrunde ansteht. Bei den einstmals kommunalen Flughafenbetreibern wird noch ein größerer Teil des Personals nach den Tarifregeln des öffentlichen Diensts beschäftigt. Auch für die Bodenverkehrsdienste wird parallel ein Branchentarifvertrag verhandelt.

„Wir sehen uns zu diesem Warnstreik gezwungen, da die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Diensts bisher kein Angebot vorgelegt und keine Bereitschaft gezeigt haben, unsere berechtigten Forderungen zu erfüllen“, sagte die Verdi-Vize-Vorsitzende Christine Behle. Man habe die Aktionen frühzeitig angekündigt, um den Passagieren Planungssicherheit zu ermöglichen.

Streik an Kölner Flughafen: 24-Stunden-Streik soll in der Nacht am Montag um 5 Uhr beginnen

Am Flughafen Köln/Bonn soll der 24-Stunden-Streik am Montag um 5 Uhr beginnen. In Düsseldorf geht es bereits um 2 Uhr los. An beiden Flughäfen sollen sich die Streikenden am Morgen zu einer Kundgebung treffen. Am Flughafen Dortmund startet der ganztägige Warnstreik in der Nacht von Sonntag auf Montag um 0 Uhr.

Bereits in der vergangenen Woche waren Flughäfen in NRW für einen Tag bestreikt worden. In Düsseldorf wurden mehr als die Hälfte der 334 geplanten Starts und Landungen gestrichen. Am Köln/Bonner Airport fielen 106 Passagierflüge aus.

„Mitarbeitende verdienen eine angemessene Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen“

Verdi kündige den Warnstreik bewusst frühzeitig an, um den Passagieren Planungssicherheit zu ermöglichen. „Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, die dieser Streik für die Fluggäste mit sich bringt. Doch ohne den Druck durch Arbeitskampfmaßnahmen wird es keine Bewegung in den Verhandlungen geben. Deshalb informieren wir bereits heute, damit sich Reisende rechtzeitig auf die Einschränkungen einstellen können“, so Behle weiter.

Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage.

Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die Tarifverhandlungen werden am 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt.

Luftverkehrsbranche zeigt sich sauer

Die Lufthansa wie auch der Flughafenverband ADV haben die Streiks an den Knotenpunkten der Verkehrsinfrastruktur kritisiert.„Zweitägige Streiks, die deutsche Metropolregionen vom internationalen Luftverkehr abschneiden, haben längst nichts mehr mit Warnstreiks zu tun“, hatte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel nach den Warnstreiks in München und Hamburg erklärt. (dpa, afp)