Der „Christoph Rheinland“ ist in erster Linie zuständig für die Verlegung schwerstverletzter oder schwerstkranker Patienten.
ADAC-BilanzLuftretter waren im Vorjahr seltener in Köln und Umgebung im Einsatz

Blick ins Innere des Rettungshubschraubers Christoph 75 Rheinland (Archivbild).
Copyright: Arton Krasniqi
Zweieinhalb Mal pro Tag ist der Intensivtransporthubschrauber „Christoph Rheinland“ voriges Jahr durchschnittlich zu Einsätzen in Köln und Umgebung ausgerückt – insgesamt 886-mal. Das ist etwas weniger als 2023 (1035 Einsätze) und 2022 (1174). Jenes war das bisherige Rekordjahr, was vor allem an den extremen Belastungen durch die Corona-Krise lag.
Verletzungen nach Unfällen und Herzkreislauf-Erkrankungen
Der „Christoph Rheinland“ ist – anders als der ebenfalls am Flughafen Köln-Bonn stationierte Rettungshubschrauber „Christoph 1“ – in erster Linie zuständig für die Verlegung schwerstverletzter oder schwerstkranker Patienten von einem Krankenhaus in ein anderes. Er fliegt daneben aber auch Notärzte zu Einsatzorten, wenn dies schneller geht als über die Straße.
Am häufigsten alarmiert wurde der „Christoph Rheinland“ im Vorjahr wegen Verletzungen nach Unfällen (27 Prozent). Genauso oft flog die Besatzung zu Notfällen wegen Herzkreislauf-Erkrankungen. Es folgten Notfälle des Atmungssystems (15 Prozent), neurologische Notfälle (13 Prozent), internistische (6 Prozent) und sonstige Einsätze.
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Erweiterte Befugnisse
Als Gründe für den auch bundesweiten Rückgang der Einsätze sieht die ADAC-Luftrettung neben normalen Einsatzschwankungen und wetterbedingten Flugausfällen die erweiterten Befugnisse für Notfallsanitäterinnen und -sanitäter sowie den zunehmenden Einsatz von Telenotärztinnen und -notärzten. Die Zahl der Fälle, in denen ein Notarzt vor Ort erforderlich ist, habe sich dadurch verringert.
„Die Bedeutung der schnellen Hilfe von oben wird trotz der aktuell gesunkenen Einsatzzahlen weiter zunehmen“, sagt Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung mit Blick auf notwendige Veränderungen im Gesundheitswesen. „Unser Wunsch an die neue Bundesregierung ist zuallererst eine zügige Reform des Notfall- und Rettungsdienstes. Darüber hinaus braucht es eine länderübergreifende Einsatz- und Bedarfsplanung sowie flächendeckende Einsatzmöglichkeiten unserer Rettungshubschrauber in der Dunkelheit.“
Die ADAC-Piloten des „Christoph Rheinland“ fliegen bereits mit Nachtsichtbrillen und können somit – anders als ihre Kollegen vom „Christoph 1“, bei dem die Bundespolizei die Piloten stellt – auch in der Dunkelheit eingesetzt werden.