Köln – Die Rheinenergie stellt ihr Preissystem für Trinkwasser um. Der Grundpreis in Köln, Frechen und Pulheim wird im Januar angehoben, dafür sinkt der Mengenpreis von derzeit brutto 1,66 Euro je Kubikmeter Wasser auf 1,00 Euro. Teurer wird es damit vor allem für Singles, die wenig verbrauchen, günstiger für Familien mit höherem Wasserverbrauch.
Bemessungsgrundlage für den Grundpreis ist künftig nicht mehr die Größe des Wasserzählers, sondern die Art der Gebäudenutzung – Wohnung oder Gewerbe. Dem Unternehmen gehe es um eine gerechtere Kostenverteilung, sagt Vorstand Achim Südmeier. „Insgesamt werden wir durch die Umstellung nicht einen Cent mehr einnehmen.“
Warum wird der Tarif verändert?
80 Prozent Verbrauch, 20 Prozent Grundpreis/ Fixkosten – so sah die Aufteilung für Kunden bisher aus. Von Januar an ist die Aufteilung 50:50. Das derzeitige Preissystem bilde die Kostenstruktur längst nicht mehr ab, betont das Unternehmen. Ein Großteil der Kosten entstünde der Rheinenergie unabhängig von der gelieferten Menge – durch Betrieb, Wartung und Instandhaltung der Netze, Brunnen und Wasserwerke. Hinzu kommt, dass immer mehr Haushalte Wasser sparten.
Das könnte Sie auch interessieren:
Dass das neue Preissystem Anreiz für einen verschwenderischen Umgang mit Wasser sein könnte, glaubt Südmeier aber nicht, sagt er. Wie hoch die individuelle Rechnung wird, können Kunden online unter Angabe von Ort, Gebäude und Verbrauch über den Rheinenergie-Tarifrechner ermitteln.
Wer zahlt mehr?
Bewohner von Ein- und Mehrfamilienhäusern mit einem niedrigen Wasserverbrauch sowie Gewerbekunden mit einem hohen Verbrauch zahlen künftig mehr.
Wer zahlt weniger?
Die größte Ersparnis haben Bewohner von Einfamilienhäusern mit hohem Verbrauch: Bei 250 Kubikmetern im Jahr sind es in Köln 100 Euro weniger, in Frechen 86 Euro weniger als bisher. Auch für Gewerbekunden mit mittlerem Verbrauch wird es viel billiger.
Für wen ändert sich fast nichts?
Für Bewohner von Einfamilienhäusern ergibt sich bei mittlerem Verbrauch eine jährliche Ersparnis von sieben Euro, im Mehrfamilienhaus ist es ein Euro weniger als bisher.
Was müssen Kunden beachten?
Die Rheinenergie weiß zwar, wie groß der Zähler im Haus ist und wie viel Wasser verbraucht wird, weiß oft aber nicht, wie viele Wohneinheiten es im Haus gibt. 60 Prozent der Eigentümer haben im Zuge einer Umfrage im Frühsommer detailliertere Angaben dazu gemacht. Für die, die nicht geantwortet haben, werden die Werte geschätzt. Es sei nicht auszuschließen, dass die Rheinenergie in einigen Häusern von zu vielen oder zu wenigen Wohneinheiten ausgeht, so das Unternehmen. Dann könnten Kunden bei der nächsten Abrechnung Widerspruch einlegen und die korrekten Angaben nachreichen, so die Rheinenergie.