Bergisch Gladbach – Dass die Gladbacher Politik nach dem Rückbau der Schienen am Güterterminal Zinkhütte zur Tagesordnung überginge, kann nicht gesagt werden, Es sind insbesondere die Grünen, die als Verfechter der Schiene dem Anschluss nachtrauern.
„Langfristig lebenswichtig“ sei dieser Bahnanschluss für Frachtgüter, sagte Grünen-Sprecher Maik Außendorf bei der Debatte im Gladbacher Verkehrsausschuss. „Denken Sie langfristig, sichern Sie den Anschluss“, appellierte er an Bürgermeister Lutz Urbach (CDU) und seinen Beigeordneten Harald Flügge.
Er stellte als offene Frage in den Raum, was passieren werde, wenn Gladbachs Firmen mit ihren Lkw aus Umweltgründen nicht mehr über die Bergisch Gladbacher Straße nach Köln fahren dürften. Bahninfrastruktur werde für Jahrzehnte gebaut, nicht nur für wenige Jahre.
Als „Skandal, der uns um Jahre zurückwirft“, kritisierte Außendorfs Fraktionskollege Roland Schundau den Rückbau. Elf Jahre sei die Trasse ein Erfolg gewesen, diese Wende zum Negativen sei nicht nachvollziehbar.
Dass die Deutsche-Bahn-Tochter DB Cargo „so flexibel wie eine Eisenbahnschwelle“ sei, mache die Nutzung schwierig, urteilte der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Zalfen. Deshalb müsse Verständnis für die Eigentümerin, die Firma Krüger, gezeigt werden. Im Januar 2013 sei der letzte Zug zum Anschluss gefahren, und die Pflege der Anlage koste Geld. Der Verzicht auf das Gleis böte die Gelegenheit, den Bahndamm vollständig abzutragen.
Ein totes Pferd könne man nicht reiten, zitierte Jörg Krell (FDP) im Ausschuss ein indianisches Sprichwort. Und dieses Bahndammgleis sei tot. Für die CDU sagte Hermann-Josef Wagner, niemand könne gezwungen werden, das Gleis zu nutzen. Der Güterterminal sei Wunschdenken gewesen, was nicht heiße, dass das Angebot angenommen werde.
Der Terminal befinde sich im Firmen-Eigentum, deren Entscheidung sei zu respektieren, sagte der Beigeordnete Harald Flügge.
Eine Stilllegung oder Entwidmung des vom Gladbacher Bahnhof abzweigenden Industriegleises wäre allerdings keine Sache von Krüger oder von der Stadt. Eigentümerin der Bahnanlage ist die Deutsche Bahn Netz AG. Nur der Terminal an der Zinkhütte gehört zur Firma Krüger.
