Berlin/Köln – Für viele Arbeitnehmer bringt der Oktober ein Gehaltsplus: Der Mindestlohn steigt auf 12 Euro pro Stunde. Wer einen Minijob hat, darf mehr verdienen. Gleichzeitig kommen neue Pflichten auf Verbraucherinnen und Verbraucher zu. Ein Überblick über die anstehenden Änderungen.
Corona-Regeln
Ab Oktober gelten neue Corona-Regeln. Bundesweit vorgeschrieben werden FFP2-Masken in Kliniken, Pflegeheimen und Arztpraxen. Auch in Fernzügen gilt weiter eine Maskenpflicht, wobei für Kinder eine einfache OP-Maske reicht. In Flugzeugen fällt die Maskenpflicht weg. In Pflegeheimen und Kliniken muss zudem vor dem Zutritt ein negativer Test vorgelegt werden.
Die Länder können zudem eine Maskenpflicht in Nahverkehrszügen und -bussen sowie in Innenräumen wie Geschäften und Restaurants vorschreiben, müssen dies aber nicht. Wer einen negativen Test vorzeigt, ist in der Gastronomie und bei Veranstaltungen zwingend von einer solchen Pflicht auszunehmen. An Schulen und Kitas können Tests vorgeschrieben werden. Ab Klasse fünf ist eine Maskenpflicht möglich. Wenn sich die Infektionslage verschlimmert, können die Länder mit einem Landtagsbeschluss weitere Vorgaben machen. Dazu zählen etwa Besucher-Obergrenzen für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen.
Vollständiger Impfschutz
Wer nur eine oder zwei Impfungen gegen Corona erhalten hat, gilt ab Oktober nicht mehr als vollständig geimpft. Wer zwei Mal geimpft und zudem genesen ist, allerdings schon. Der Genesenenstatus kann über einen positiven Antikörpertest vor der ersten Impfung, einen positiven PCR-Test vor der zweiten Impfung oder aber einen positiven PCR-Test nach der zweiten Impfung nachgewiesen werden. Bei letzterem müssen seit der Testung 28 Tage vergangen sein.
Mindestlohn
Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1. Oktober auf 12 Euro je Stunde von zuvor 10,45 Euro. Seit 2015 ist der Mindestlohn damit um mehr als 40 Prozent gestiegen.
Minijobs
Parallel zur Erhöhung des Mindestlohns wird die Entgeltgrenze für Minijobs angehoben, für die keine Steuern und Sozialabgaben fällig sind. Der monatliche Maximalbetrag liegt ab Oktober bei 520 Euro.
Ende der Grundsteuererklärung
Noch bis zum 31. Oktober haben Immobilieneigentümer Zeit, ihre Grundsteuererklärung einzureichen. Wer dem nicht nachkommt, muss mit Erinnerungsschreiben des Finanzamtes oder Zwangsgeldern rechnen. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) betonte allerdings zuletzt, dass er in einer Verlängerung der Abgabefrist weiterhin eine Option sieht. Die Frist beruhe nicht auf einer bundesgesetzlichen Regelung, sondern auf Festlegungen der Länder, betonte ein Sprecher des Finanzministeriums. Übrigens: Auch die Einkommenssteuererklärung ist bis Ende Oktober fällig.
Hier gibt es die Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie die Grundsteuererklärung mit Elster ausfüllen und hier die Anleitung, wie Eigentümerinnen und Eigentümer die Erklärung ohne Elster machen.
Gasumlage
Die Bundesregierung plante eigentlich ab Oktober eine Umlage von 2,4 Cent je Kilowattstunde für alle Gasverbraucher, um Importeure zu stützen. Einige von ihnen sind wegen ausbleibender Gaslieferungen aus Russland in Schieflage geraten. Allerdings ist die Maßnahme ungewiss: Denn mittlerweile sind führende Politiker der Bundesregierung von dem Plan abgerückt. Viele Energieversorger haben die Weitergabe der Umlage an ihre Kunden aber bereits angekündigt. Was nun auf Verbraucherinnen und Verbraucher zukommt, lesen Sie hier.
Mehrwertsteuer auf Gas
Um Verbraucher von den explodierenden Energiekosten zu entlasten, soll voraussichtlich die Mehrwertsteuer auf Erdgas zum 1. Oktober von 19 auf 7 Prozent sinken. Darüber will der Bundestag am Freitag abstimmen.
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Heizung
Gebäudeeigentümer mit Gasheizungen sind künftig zur Überprüfung ihrer Heizung verpflichtet, um Energie zu sparen. Die Regelung tritt am 1. Oktober in Kraft und gilt für zwei Jahre.
Frankfurter Buchmesse
Auf welche Bücher-Neuheiten kann man sich freuen? Antworten auf diese Frage verspricht die Frankfurter Buchmesse, die am 18. Oktober eröffnet wird. Nach „zwei sehr schweren Jahren“ werde die Buchmesse in diesem Jahr wieder „größtenteils physisch“ stattfinden, so Direktor Juergen Boos. Die Buchmesse erwartet etwa 4.000 Aussteller aus rund 85 Ländern. (dpa/eul)