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Finale im MittelrheinpokalViktoria jubelt, Fortuna enttäuscht

Lesezeit 3 Minuten
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Da ist das Ding: Olaf Janßen reckt den Pott in den Himmel über Höhenberg. 

Auch Olaf Janßen entsann sich seiner letzten Kräfte und stürmte in die Arme von Sportvorstand Franz Wunderlich. Der Trainer des FC Viktoria Köln konnte das Glück über den schwer erkämpften 2:0 (1:0)-Erfolg im Finale des Mittelrheinpokals gegen die Fortuna offenbar selbst kaum fassen und ließ seiner Freude freien Lauf. Einige Meter weiter stand schon Moritz Nicolas bereit. Auch der Torwart wurde vom 55-Jährigen geherzt.

Eine halbe Stunde später hatte Janßen seine Emotionen wieder im Griff und blickte auf die Tage vor dem Endspiel zurück: „Bis Freitag hatte ich gerade einmal sechs Mann im Training, der Rest lag flach“, sagte der Coach. Der Viktoria war aufgrund einer Sommergrippe mehr oder minder die komplette Offensive abhandengekommen, zudem standen beim Drittligisten einige Fußballer auf dem Feld, die bis Ende der Woche noch das Bett gehütet hatten.

Entsprechend findig hatte sich Kölns Trainer auf das letzte Spiel einer langen und schwierigen Saison vorbereitet, wie er anschließend präzisierte: „Ich musste schon eine Idee entwickeln, damit wir gegen die Fortuna eine reelle Chance haben.“

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Viktorias Elvin Jashari (mit Ball) im Zweikampf mit Fortuna-Spieler Stipe Batarilo. 

Die personifizierte Eingebung hieß Elvin Jashari: Der 19-jährige A-Jugendliche stand erstmalig in der Höhenberger Startelf, noch nicht einmal in den Kader hatte es der Deutsch-Kosovare bislang geschafft. Der fleißige Angreifer traf zur Führung (28.), bereitete seinem Trainer aber auch einige Sorgen: „Ich war am Ende froh, dass er nicht in Ohnmacht gefallen ist“, erklärte Janßen.

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Ekstase pur: Matchwinner Elvin Jashari bejubelt seinen Führungstreffer. 

Jashari waren in der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit sieben Treffer für Viktorias U 19 gelungen, angesichts der umfassenden personellen Komplikationen war das Debüt der Kölner Nachwuchshoffnung also folgerichtig: „Elvin war ja der Einzige, der in Ansätzen etwas von einem Stürmer hat“, meinte Janßen.

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Vielleicht schon die Vorentscheidung? Youssef Amyn freut sich über sein Tor zum 2:0. 

Spätestens nach dem letztlich entscheidenden Kopfballtor von Youssef Amyn (58.) sanken die völlig ermatteten Viktoria-Spieler beinahe im Minutentakt aus Erschöpfung zu Boden.

Am Abend feierten Mannschaft und Vorstand in einem großen Kölner Brauhaus und durften sich über den erneuten Einzug in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals freuen, die am Sonntag ausgelost wird. „Ich hoffe, dass wir die Bayern bekommen“, sagte Amyn. Bis zum 13. Juni haben Viktorias Spieler aber nun erstmal Urlaub.

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Beim SC Fortuna war die Stimmung nach dem vierten verlorenen Pokal-Endspiel in Folge im Keller. „Wir haben uns deutlich mehr erhofft“, so Präsident Hanns-Jörg Westendorf. Sportdirektor Matthias Mink sprach von einem verdienten Sieg der Viktoria, man habe Probleme gehabt, in die Zweikämpfe zu kommen. Zudem war die Chancenverwertung erneut schlecht.

Neben dem strahlenden Sieger-Trainer Janßen saß Fortuna-Coach Alexander Ende auf der Pressekonferenz und wurde bei seiner letzten Amtshandlung beim Südstadt-Klub emotional. „Dieser eine Moment, der unsere Fans hätte explodieren lassen, den konnten wir nicht greifen“, sagte Ende, ehe er sich verabschiedete: „Als letzte Worte bleiben mir nur: Es war mir eine Ehre. Fortuna Köln ist ein richtig geiler Verein.“

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Kopfball ins Glück: Viktoria-Spieler Youssef Amyn trifft zum 2:0. 

In zwei Jahren hatte Ende aus einem zusammengewürfelten Team eine Regionalliga-Topmannschaft geformt. Doch verpassten Trainer und Klub alle Möglichkeiten zur abschließenden Krönung, einschließlich des verlorenen Pokalfinales. In der Liga hatte den Kölnern ein langer Durchhänger in der Rückrunde die Aufstiegschance genommen.

Ende wird sich zur neuen Spielzeit einer neuen Herausforderung stellen. Er soll unter anderem ein Kandidat beim Aufsteiger Rot-Weiss Essen sein. Der 42-Jährige wollte sich noch nicht zu seiner Zukunft äußern.

Beim SC Fortuna steht ab der kommenden Saison Markus von Ahlen in der Verantwortung – und vor der Herausforderung, das Team für das große Ziel Dritte Liga neu zu formieren. Denn auch in der Südstadt sehnt man sich nach Jubelläufen.