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Restaurant „Bar Schmitz“Hippe Brasserie im Bohème-Stil

Lesezeit 3 Minuten

Oops!...they did it again: Schmitz breitet sich aus. Bald ist die Aachener Straße komplett in schmitzscher Hand. „Bar Schmitz“ heißt der jüngste Familienzuwachs gleich neben „Cafe“ und „Salon“. Allerdings ist die Bar in erster Linie eine kleine Brasserie mitsamt Eisdiele. Unter anderem Caramel Fleur de Sel, Pavot (Mohn), Schokoladen- und Birne-Marzipan-Sorbet gibt es zu 1,30 Euro die Kugel. Keine künstlichen Farbstoffe und Aromen, stattdessen Bioprodukte, man rühmt sich der größten Auswahl lactosefreier Sorbets in Köln.

1-Kilo-Kotelett von Txogitxu // 99 Euro

Business-Lunch Vor- und Hauptspeise, Softgetränk, Kaffee und Süßigkeit // 11,90 Euro

Alles zum Thema Aachener Straße (Köln)

Gambas mit Knoblauch // 11,90 Euro (mittags 7,90 Euro)

Rumpsteak // 19,90 Euro

Spareribs // 14,90 Euro

Burger // 16,90 Euro

Und noch wichtiger: Man darf sich zu den besten Eisdielen der Stadt zählen. Geschmackssicher auch die Innenreinrichtung: überbordend mit Gold und Spiegeln, prunkvollen Lüstern, Gemälden und einer Blumentapete. Pompös, aber nicht muffig.

Schlicht und schnörkellos

Im krassen Gegensatz dazu die schlichten Bistro-Tische und -Stühle sowie die Speisekarte, welche sich in Handschrift-Optik auf einem Din-A4-Blatt befindet. Genau so schnörkellos und hemdsärmelig geben sich die Speisen. Die Ausrichtung ist klar: klassische französische Brasserie-Küche mit guten Zutaten und ohne modisches Chichi. Beim gegrillten Thunfisch (Yellow Tail) stimmt das Produkt und auch die Zubereitung – im Inneren war er noch roh, herrlich herzhaft dazu die sautierten Paprika mit Jabugospeck. Die hausgemachten Gnocchi waren allerdings einen Tick zu weich, was auch für das Risotto galt, dafür schmeckte das sonst oftmals belanglose Perlhuhn hier wundervoll aromatisch. Die Jakobsmuscheln gerieten nahezu schwarz gegart, dafür entschädigten die großen, saftigen Wildgarnelen, ein echter Hingucker. Fleisch gibt es vom belgischen Limousin-Rind als Tatar, Entrecote, Filet und T-Bone-Steak, dazu elf Beilagen zur Auswahl. Nachtisch wird keiner geboten, warum auch, im Angebot ist ja das famose Eis – oder eine Käseplatte.

Keine Kartenzahlung

Zu Recht vertraut man zumeist auf den Eigengeschmack der Zutaten, ein bisschen herzhafter darf Brasserieküche aber durchaus sein. Noch ist nicht alles auf den Punkt, allerdings ist die Bar Schmitz noch am Anfang und kann noch runder laufen. Das gilt auch für den Service, der jung und eher ahnungslos ist, aber zumindest bemüht. Kartenzahlung geht übrigens nicht. Und die Weine (32 verschiedene, meist unter 30 Euro die Flasche) stammen allesamt aus Deutschland, Frankreich und Italien. Alles andere ist, genau, ebenfalls neumodischer Kram.

Das große Plus ist die Atmosphäre. Nirgendwo ist das Metropolen-Boheme-Gefühl in der Kölner Gastronomie größer – die wuselige Aachener Straße, die einfache, aber nie schlichte handgemachte Küche. Es gibt sie noch, die guten Speisen. Quasi Manufactum auf dem Teller. Und das muss ja nichts Schlechtes sein.

Fazit: Hipper geht’s nimmer – gute Brasserie-Küche in außergewöhnlicher Location.

Bar Schmitz, Aachener Str. 34, 50764 Köln, 0221/133898