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Roher Fisch statt Polit-BurgerBetreiber der „Urban Burgery“ setzt jetzt auf Tacos

Lesezeit 3 Minuten

Klaus Strippel (l.) und Jörg Tiemann in ihrem pan-lateinamerikanischen Restaurant Consuelas in der Südstadt

Köln-Südstadt – Seine Burger sind in der Stadt zum Politikum geworden: Er nannte sie Trump-Burger, AfD-Burger und TTIP-Burger. Als Jörg Tiemann einen Hamburger mit Ziegenkäse in Anlehnung an den türkischen Präsidenten als „Erdogan-Burger“ auf die Karte setzte, um damit auf die missliche Lage der Pressefreiheit in der Türkei aufmerksam zu machen, bekam der 53-Jährige Morddrohungen.

„Göttliches Essen“ im Kuba-Urlaub

Nun hat sich der Betreiber der „Urban Burgery“ von Burgern aller Art losgesagt. Nicht aus Angst, oder weil der Laden nicht lief – „im Gegenteil“ – sondern weil Tiemann und sein Lebensgefährte Klaus Strippel bei ihrem Kuba-Urlaub Anfang des Jahres ihr Herz an die mittelamerikanische Küche verloren haben. „Das Essen schmeckt da so göttlich“, befanden beide und machten in Köln direkt Nägel mit Köpfen.

Fast wäre es mit dem geplanten Eröffnungstermin für das direkt neben der „Fetten Kuh“ gelegene Lokal eng geworden, weil die in Mexiko bestellten Bodenfliesen wochenlang auf sich warten ließen.

Alles zum Thema Bonner Straße (Köln)

Einrichtung aus Mittelamerika

Auch die schönen türkisen Wandkacheln gehörten nicht zum Inventar, sondern wurden genauso aus Mittelamerika eingeschifft wie die Ledersofas und übriges Mobiliar. Lediglich der auffallend fröhlich wirkende, weil mit Blumen versehene Totenkopf als überdimensional großes Firmenlogo trägt die Handschrift Tiemanns.

Das „Consuelas“ ist nach Worten des Betreibers „das erste pan-lateinamerikanische Lokal“ in Köln, ein zweites soll noch in diesem Jahr anstelle der bisherigen „Urban Burgery“ folgen. Tiemann, der Fleisch aus Massentierhaltung ablehnt und sich selber als Pescetarier bezeichnet, kommt ein Speisekonzept, das Fisch beinhaltet, per se viel näher.

Im „Consuelas“ hat er mit seinem peruanischen Koch Luis Carlos Martinez Becerra die Chance genutzt, die Küche aus mehreren lateinamerikanischen Ländern zu kombinieren. Becerra stammt aus Cusco, einer kleinen Inkastadt in Peru, und versteht sich besonders gut auf Ceviche, in Limettensaft eingelegten, rohen Fisch mit Chili und anderen Gewürzen (8,50 Euro).

Eine andere Spezialität ist „Lomo Saltado“ (9,50 Euro), das Schnitzel der peruanischen Küche. Aus Bolivien kommt „Ajiaco de Pollo“ in gelber Chilisauce (8,50 Euro), aus Mexico die Maissuppe mit Cornbread (4,50 Euro).

Vieles aus biologischen Zutaten

Die verschiedenen Tacos (wie die meisten Gerichte aus biologischen Zutaten) kosten drei Euro, die Burritos um 7 Euro und die Bowls mit Fleisch, aber auch in veganer Variante, zwischen 6,50 und 8 Euro. Es gibt unter anderem Corona-Bier aus der Flasche (3 Euro für 0,35l), und die Margarita kostet 6,50 Euro (0,2l).

Selber im Belgischen Viertel ansässig, ist Tiemann total begeistert, „wie toll sich die Bonner Straße in den letzten Jahren entwickelt hat, was für sensationell nette Nachbarn wir hier haben“.

Consuelas Organic – Bonner Straße 41, 50677 Köln . Öffnungszeiten: vorerst erst ab 17 Uhr, in Kürze auch mittags. Montags Ruhetag.

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