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Nach Empfehlung von Jan BöhmermannKölner Bistro „Bunny’s Baguette“ erlebt Ansturm

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Marvin Rojahn vor seinem Laden am Friesenwall. 

Köln – Ausgerechnet an dem Abend, an dem Jan Böhmermann zum Essen kommt, ist Marvin Rojahn nicht da. Nach vier Monaten hat er es endlich mal wieder zum Basketballtraining geschafft. Seit er Anfang Dezember 2021 sein Bistro „Bunny’s Baguette“ am Kölner Friesenwall eröffnet hat, reichte die Zeit nie mehr für seinen Sport. Immer war zu viel zu tun. An diesem Abend sagen sein Vater und sein Mitarbeiter zu ihm: „Geh‘ du nur. Wir schaffen das schon. Ist ja nicht so viel los.“ Und dann kommt Jan Böhmermann.

Wenige Wochen zuvor hatte der ZDF-Moderator mit Olli Schulz im gemeinsamen Spotify-Podcast „Fest & Flauschig“ über Bunny’s Baguette gesprochen. Die beiden Norddeutschen – Böhmermann kommt aus Bremen, Schulz aus Hamburg – beklagten sich darüber, dass es in Köln keine Croques gebe. Croques sind belegte und überbackene Baguettes, die es in Hamburg und Bremen an jeder Ecke gibt, aber die im Rest des Landes kaum bekannt sind.

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Marvin Rojahn im Gespräch

Nach dieser Folge meldet sich Rojahn bei den beiden und erklärt, dass es in Köln sehr wohl Croques gebe und zwar in seinem Laden. Schulz und Böhmermann greifen das auf und empfehlen Bunny’s Baguette in ihrer Podcast-Folge am Ostersonntag. Nach Angaben von Spotify hören hier etwa eine Million Hörer pro Woche zu. Den Rest kann man sich denken.

Nach der Ausstrahlung von Jan Böhmermanns Podcast stehen die Leute Schlange

Einen Tag nach der Ausstrahlung stehen am Ostermontag die Leute vor Bunny’s Baguette Schlange, nur leider bleibt die Tür zu, denn Marvin Rojahn ist an diesem Tag mit seinem Kumpel nach Amsterdam gefahren. „Wir hatten das schon lange gebucht, ich konnte das nicht mehr stornieren“, erzählt der 19-Jährige. Doch der Andrang hält auch in den Tagen danach an, der Laden ist voll, der Umsatz verfünffacht sich. „Wir sind wirklich kaum hinterher gekommen und waren teilweise komplett ausverkauft“, sagt Rojahn.

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Irgendwann kommt dann Böhmermann selbst, bloß leider genau an dem Abend, an dem es Rojahn endlich mal wieder zum Training schafft. Der Laden ist voll, sein Vater und sein Mitarbeiter kommen nicht hinterher, erkennen Böhmermann im Trubel und unter der Maske nicht. Ein Buchungsfehler an der Kasse führt dazu, dass Böhmermanns Baguette auch nach 30 Minuten noch nicht auf dem Tisch steht.

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So sehen die Croques aus. 

Das erzählt er dann auch in der nächsten Podcast-Folge. „Das ist die Geschichte meines Lebens“, sagt Rojahn und lacht. Er schreibt erneut an Jan Böhmermann, der antwortet ihm wiederum in der nächsten Podcast-Folge („Besser nicht den Laden in den Händen des Vaters lassen“) und so kommt es, dass Bunny’s Baguette nicht weniger als viermal bei Fest & Flauschig erwähnt wird. „Da ich den Podcast selbst schon seit Jahren höre, habe ich mich natürlich riesig gefreut“, sagt Rojahn.

Weil es in Köln keine Croques gab, macht er selbst einen Laden auf

Eigentlich hat der 19-Jährige mit Gastronomie wenig am Hut. Er stammt aus Bremen, zieht mit zwölf Jahren zu seinem Vater nach Düsseldorf und eineinhalb Jahre später nach Köln. Beim Stahl- und Metallhändler „Klöckner & Co“ hat er eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann gemacht. „Als Corona kam und wir in Kurzarbeit gingen, hatte ich Angst, nicht übernommen zu werden. Also habe ich darüber nachgedacht, was ich sonst noch machen könnte“, erzählt Rojahn. Croques hat er schon immer gerne gegessen und auch zubereitet, denn nach seinem Umzug von Bremen nach Düsseldorf und später dann Köln gab es keinen Laden mehr, in dem er seinen Lieblingssnack hätte kaufen können. „Weil es hier keine Croques gibt, wollte ich selbst einen Laden aufmachen“, erzählt er.

Bunny’s Baguette

Friesenwall 12050672 Köln0221/67816438Montag bis Donnerstag 11 bis 22 UhrFreitag und Samstag 12 bis 22 Uhrwww.bunnys-baguette.de

Das passende Lokal dazu war schnell gefunden, da seinem Vater die Räumlichkeiten am Friesenwall gehören. Ohne Erfahrung in der Gastronomie wagt Rojahn mit 19 Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit. „Ich dachte: Wenn, dann jetzt, wo ich noch keine Verantwortung für eine Familie habe und nur für mich selbst einstehen muss.“ Er macht einen Businessplan und eröffnet nach einigen Umbauarbeiten das Bistro.

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Das Logo hat Rojahns Freundin gezeichnet. 

In bester Kölner Lage am Friesenplatz bietet er unterschiedlich belegte warme Croques mit verschiedenen Saucen und Salate an. Mittlerweile hat er einen Koch eingestellt, der sein Angebot immer weiter verfeinert. Seine Croques sind breiter als klassische Baguette, eher Ciabatta ähnlich. Geliefert bekommt er die Brote von der Bäckerei Evertsberg in Remscheid, alle sind vegan und frei von Zusatzstoffen. Am beliebtesten bei ihm ist aber keine vegane oder vegetarische Variante, sondern das Baguette „Crispy Chicken“ mit paniertem Hähnchenfleisch, Tomaten, roten Zwiebeln, Gurken, Käse und Salat. Und das klassische Croque Monsieur mit Schinken, Käse, Tomaten und Salat – weil Jan Böhmermann das auch gegessen hat.

Obwohl ihm die Verbreitung von Croques so wichtig ist, taucht der Begriff nicht im Firmennamen auf. „Ich dachte, die Kölner kennen das einfach nicht und denken am Ende noch, dass ich Schuhe verkaufe“, erklärt er seine Bedenken. Also heißt sein Laden jetzt Bunny’s Baguette. Bunny war früher sein Spitzname, weil seine Schneidezähne zu einem Hasen passen. Das Logo dazu, quasi das Gesicht zum Laden – ein Hase, der in ein Baguette beißt – hat seine Freundin gezeichnet.