Köln-Rodenkirchen – Das „HdH“ ist eine „Institution“, manche sprechen sogar von einer „Urzelle der Eckkneipenkultur“. Das Haus mit Wirtschaft wurde um 1900 an der Wilhelmstraße gebaut, dort befand sich im 19. Jahrhundert das Ortszentrum von Rodenkirchen. Annegret de Waal führt das „Hinger d’r Heck“ seit 1992, im Familienbesitz befindet sich das Kneipenrestaurant aber schon seit mehr als 40 Jahren.
Wegen ihrer offenen, freundlichen Art wird die kölsche Wirtin von den Stammgästen sehr geschätzt und ist quasi Teil der „Institution“. Auch nach der achtmonatigen Corona-Schließung hat sie ihren Elan nicht verloren, im Gegenteil. Sie hat einen kleinen Biergarten „ohne Schickimicki“ eröffnet, wie sie sagt. Unterstützt wurde sie von ihrem langjährigen Mitarbeiter Michael te Reh, dem „Mädchen“ für alles, wie beide scherzhaft meinen.
Woher kommt der Name Hinger d‘r Heck?
Früher stand eine Hecke vor dem Haus, und so hat sich irgendwann der kölsche Name „Hinger d’r Heck“ eingebürgert. Ursprünglich hieß die Wirtschaft „Zum Goldenen Stern“.
Was schätzen die Gäste besonders?
Hier trifft man sich, hier kennt man sich, junge Leute spielen ein Knobelspiel, bei uns ist es nicht anonym. Die Gäste lieben auch unser einfaches, gut bürgerliches Essen. Zum Beispiel gibt es donnerstags Reibekuchen. Wir bieten Moselwein vom Gut Kirchen an, auch im Biergarten. Manche Gäste mögen Wein oder eine Weinschorle lieber als Bier.
Wie entstand die Idee zum Biergarten?
Direkt neben uns wurde ein Haus abgebrochen. Es wird dort zwar neu gebaut, aber das dauert noch. Bis dahin haben wir die Fläche gepachtet. Im Team haben wir den Boden eingeebnet und gemulcht, eine Theke, 13 Tische mit Bänken und Sonnenschirme aufgestellt. Es ist schön geworden. Sehr viele Leute rufen an und wollen reservieren. Das machen wir nicht. Nur für die Stammgäste halten wir Plätze frei, die uns durchgehend die Treue gehalten und unseren Außerhaus-Verkauf genutzt haben. Als Dankeschön.
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Ist das Lokal auch drinnen geöffnet?
Die Leute wollen lieber draußen sitzen. Solange das möglich ist, bleibt der Innenbetrieb geschlossen. Beides geht nicht. Wir haben auch noch Pandemie, deshalb ist die Außengastronomie eine willkommene Alternative. Hygieneregeln müssen natürlich auch draußen beachtet werden. Damit die Nachbarn nicht gestört werden, machen wir um 21 Uhr zu.
Und wenn der Sommer vorbei ist?
Für den Dezember planen wir ein Weihnachtsdorf mit Budenzauber. Wer Selbstgemachtes anbieten will, kann sich jetzt schon melden. Ab Oktober gibt es samstags ein „Wohnzimmertheater“ mit kölschen Kräften. Hermann Härtling wird mit einer Lesung dabei sein, Willibert Pauels oder die Band „3 Söck“ mit Detlef Lauenstein. Er ist unser „Hofkapellmeister“ und Freund des Hauses.
Hinger d’r Heck, Wilhelmstraße 58: Paprika- oder Jägerschnitzel gibt es für 12,80 Euro, die Curry- oder Bratwurst mit Fritten für 4,90 Euro, verschiedene Flammkuchen für acht Euro. Neben Reissdorf-Kölsch (1,60 Euro für 0,2 Liter) wird ein halber Liter Hirter-Bier im Krug für fünf Euro angeboten.