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Neues Feuerwehrhaus in HerkenrathRundgang im Feuerwehrhaus der Zukunft

Lesezeit 4 Minuten
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Privat- und Einsatzkleidung sind in den Spinden der Umkleiden getrennt – Schwarz-Weiß-Trennung heißt das Prinzip.

Herkenrath – Wenn der Feuerwehrpiepser geht, muss alles schnell gehen. Dann zählt für die freiwilligen Feuerwehrleute und noch mehr für denjenigen, der dringend ihre Hilfe braucht, jede Minute. Die Minuten, in denen die Freiwilligen von zu Hause zum Feuerwehrhaus fahren, dort in die Einsatzkleidung und die Feuerwehrfahrzeuge springen, um dann zur Einsatzstelle auszurücken.

In Herkenrath hat die Feuerwehr Bergisch Gladbach ein nicht nur in dieser Hinsicht innovatives Feuerwehrhaus der Zukunft in Betrieb genommen, das wegen der Corona-Pandemie noch nicht offiziell eingeweiht worden ist. Das solle aber in jedem Fall noch nachgeholt werden, so der Leiter der Feuerwehr, Jörg Köhler, der froh ist über das Vertrauen und die Unterstützung durch die Politik.

Wir haben in den 1,6 Millionen Euro teuren Neubau geschaut, den die joke-Gruppe auf ihrem Unternehmensgelände am Asselborner Weg errichtet und langfristig an die Stadt vermietet hat – auch das eine Innovation im Stadtgebiet.

Die Halle

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Rund 700 Quadratmeter Nutzfläche hat das von Architekt Eduard Kniffler geplante Feuerwehrhaus in Herkenrath. In der Fahrzeughalle haben ein Löschgruppenfahrzeug, ein Gerätewagen Logistik und bald ein neues Hilfeleistungsfahrzeug Platz.

Drei Feuerwehrfahrzeuge passen in die Fahrzeughalle des neuen Feuerwehrhauses. Sie werden von 22 Feuerwehrleuten des ehrenamtlichen Löschzugs Bensberg (insgesamt 52 Einsatzkräfte) besetzt, die in und um Herkenrath wohnen und so schneller zum Einsatz ausrücken können. Die vergangenen zehn Jahre waren bereits Teile des Löschzugs behelfsmäßig in einer Werkshalle von joke untergebracht. Der Neubau verfügt nun auch über Umkleiden, Werkstatt-, Schulungs-, Büro- und Räume für die Jugendfeuerwehr.

Der Eingang

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 Eingang für die Feuerwehrleute auf der Gebäudeecke.

„Wir haben darauf geachtet, dass die Wege kurz sind, um möglichst schnell in den Einsatz zu kommen“, sagt Löschzugführer Markus Nahr und zeigt den Neubau mit seinem Stellvertreter Hans Jörg Fernkorn, der das Projekt begleitete. Vom Parkplatz für die Privat-Pkw der Feuerwehrleute geht’s mit Transponder in den Haupteingang auf der rechten Seite des Gebäudes. An einer der Klingeln neben der Tür könnten Hilfesuchende in einem Notfall direkt Kontakt mit der Feuer- und Rettungsleitstelle des Kreises aufnehmen.

Die Umkleiden

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Privat- und Einsatzkleidung sind in den Spinden der Umkleiden getrennt – Schwarz-Weiß-Trennung heißt das Prinzip.

Durchs Treppenhaus geht’s direkt in die Umkleiden, wie das komplette Gebäude funktional nach einschlägigen Normen eingerichtet. „Wir haben hier eine Schwarz-Weiß-Trennung“, so Fernkorn: Die Feuerwehrleute hängen ihre Privatkleidung in einen Teil des Spinds, davon getrennt ist die Einsatzkleidung.

Die Sanitäranlagen

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Sanitäranlagen mit Duschgelegenheiten.

Mit der geht’s vorbei an den Sanitäranlagen, in denen die Feuerwehrleute nach dem Einsatz auch duschen können, direkt in die Fahrzeughalle.

Kommunikation mit der Leitstelle

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Ein Monitor am Eingang zur Fahrzeughalle gibt Infos.

Ein Monitor neben der Tür zeigt dem Einsatzleiter die von der Leitstelle übermittelte Meldung und die Einsatzkräfte.

Strom-Druckluft-Stecker

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Markus Nahr zeigt einen der Strom-Druckluft-Stecker.

Die drei Einsatzfahrzeuge sind mit Steckern eines Rettbox-Systems verbunden, das sie in der Halle mit Strom und Druckluft versorgt. So braucht der Druck in der Druckluftanlage nicht erst mit dem Motor aufgebaut werden. Sobald die Zündung eines Fahrzeugs gestartet wird, springt der Strom-/Druckluftstecker heraus.

Die Absauganlage

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Hans Jörg Fernkorn mit Stutzen der Abgasabsauganlage.

Der auf dem Auspuff sitzende Schlauch der Absauganlage wird bei der Fahrt noch bis zum Tor mitgenommen und springt dann ebenfalls ab. So gelangt kein Abgas in die Halle. „Alles dient dazu, schneller und sicherer zum Einsatzort zu gelangen“, sagt Pressesprecher Elmar Schneiders.

Waschanlage für die Stiefel

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Waschanlage zum  Stiefelsäubern nach dem Einsatz.

Nach der Rückkehr vom Einsatz können sich die Feuerwehrleute ihre Stiefel an einer Waschanlage in der Fahrzeughalle säubern. Gegebenenfalls kontaminierte Kleidung wird in Containern gesammelt und in die Wäscherei gebracht, nasse Kleidung in einem Trockenraum wieder einsatzfähig gemacht.

Die Werkstatt

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Werkstatt hinter der Fahrzeughalle.

In einer Werkstatt an der Rückseite der Fahrzeughalle können Reparaturen durchgeführt werden, daneben gibt’s ein Lager, auf der Gebäuderückseite ein weiteres für die Ausrüstung der Jugendfeuerwehr. Das gesamte Feuerwehrhaus kann bei Stromausfall per Aggregat versorgt werden. Dafür gibt es einen Anschluss in der Fahrzeughalle und eine gepflasterte Fläche neben der Ausfahrt vorm Gebäude.

Das Büro für Führungskräfte

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Büro für die Führungskräfte im ersten Stock.

Im ersten Stock befindet sich ein Büro, in der die Führungskräfte auch am städtischen Datennetz arbeiten können, daneben ein Technik- und Archivraum.

Der Schulungsraum

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Schulungsraum im obersten Stockwerk.

Ein Schulungsraum befindet sich im obersten Stock, kann mit benachbarter Küche auch für Versammlungen genutzt werden und hat Ausgänge zu einem Dach, das die Feuerwehrleute mit eigenen Mitteln zur Terrasse ausbauen wollen.

Der Leiter der Feuerwehr, Jörg Köhler, zeigt sich froh über den mit der joke-Gruppe geschaffenen Neubau, der sich nach Abwägung mehrerer möglicher Alternativen als „sinnvollster und wirtschaftlichster“ herausgestellt habe. „Durch den neuen Standort verbessert sich die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in den östlichen Stadtteilen deutlich“, so der Chef der Bergisch Gladbacher Feuerwehr.