Pendlerinnen und Pendler in Köln und Region können sich freuen: Ab Mai wird das 49-Euro-Ticket eingeführt und bringt im Vergleich zu den bisherigen Preisen für Monatstickets eine deutliche finanzielle Entlastung mit sich. Nach den Preisanpassungen, die KVB und VRS zum 1. Januar 2023 vorgenommen hatten, lassen sich mit dem 49-Euro-Ticket je nach Wohnort mehrere hundert Euro pro Monat sparen.
Das 49-Euro-Ticket soll bundesweit im Nahverkehr gelten, der Verkauf hat am 3. April begonnen. Das Kabinett hat Zuschüsse von 1,5 Milliarden Euro pro Jahr beschlossen, um das Ticketmodell zu finanzieren. Die Bundesländer steuern die gleiche Summe bei. Ob das Ticket dauerhaft für 49 Euro pro Monat zu kaufen sein wird, steht derzeit noch nicht fest. Bislang ist von „einem Einführungspreis von 49 Euro im monatlich kündbaren Abo“ die Rede.
Das 49-Euro-Ticket, auch Deutschlandticket genannt, ist die Fortsetzung des 9-Euro-Tickets aus dem Sommer 2022, das mehr als 50 Millionen Mal verkauft wurde. Es galt in den Monaten Juni bis August, für neun Euro pro Monat konnten die Menschen damit bundesweit den Nahverkehr nutzen.
Wir haben analysiert, wie viel Pendlerinnen und Pendler, die regelmäßig in Köln und Region unterwegs sind, ab Mai mit dem 49-Euro-Ticket sparen können
Nicht nur Menschen in Großstädten profitieren vom 49-Euro-Ticket
Entgegen der oft genannten Kritik, dass vor allem Menschen in Großstädten von einem Flatrate-Ticket profitieren, sind im Großraum Köln nicht die Einwohnerinnen und Einwohner der Millionenstadt die großen Profiteure.
Im Gegenteil: Freuen dürften sich besonders die rund 336.000 Menschen, die zum Arbeiten nach Köln pendeln. Für sie kann das 49-Euro-Ticket je nach Wohnort eine große finanzielle Erleichterung bedeuten. Denn während das Monatsabo der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) für die Preisstufe 1, die das Kölner Stadtgebiet umfasst, momentan 92,90 Euro kostet, zahlen Menschen, die regelmäßig aus umliegenden Regionen nach Köln fahren, derzeit bis zu 276,20 Euro pro Monat (Preisstufe 7).
Wer ein Monatsticket für das Kölner Stadtgebiet besitzt, kann mit dem 49-Euro-Ticket also bis zu 43,90 Euro sparen. Wer hingegen regelmäßig aus Aachen nach Köln pendelt, darf sich über 227,20 Euro freuen, die künftig jeden Monat übrig bleiben. Die Rechnung ist natürlich stark vereinfacht und orientiert sich an den Preisen für KVB/VRS-Monatstickets im Abo. Sonderkonditionen für bezuschusste Jobtickets oder sonstige Tickettypen sind darin nicht berücksichtigt.
Dennoch zeigt sich, dass keineswegs nur Menschen im Ballungsraum Köln von der Nahverkehrs-Flatrate profitieren. Besonders lukrativ dürfte das 49-Euro-Ticket für Personen im klassischen Speckgürtel sein, wo eine gute Anbindung an S-Bahn oder Regionalverkehr besteht.
49-Euro-Ticket: Offene Fragen zur Finanzierung
Neben dem 49-Euro-Ticket ist auch ein Job-Ticket geplant, für das es zusätzlich fünf Prozent Nachlass gibt, wenn die Arbeitgeber mindestens 25 Prozent der Kosten übernehmen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen dann also nur 34,30 Euro anstatt 49 Euro pro Monat für das Deutschlandticket zahlen. Diese Unterstützung sichert der Bund noch bis Ende 2024 zu. Regional werden weitere Vergünstigungen für Schülerinnen und Schüler, Studierende und Menschen, die Sozialleistungen erhalten, diskutiert. (mit dpa)