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Aachener StraßeNeue Markierungen für Expressbusse verwirren Autofahrer

Lesezeit 3 Minuten
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Plötzlicher Spurwechsel: Die neuen Markierungen auf der Aachener Straße

  1. Die Vorbereitungen auf die Expressbusse auf der Aachener Straße haben begonnen.
  2. Obwohl die Linien erst ab Mitte Dezember fahren sollen, wurden bereits neue Fahrbahnmarkierungen gezogen.
  3. Und die sind offenbar schwer nachvollziehbar: Die Lösung, die die Stadt sich überlegt hat, gibt es sonst auf keiner anderen Kölner Hauptverkehrsachse.

Köln – Die Aufforderung, sich rechts einzuordnen, kommt für viele Autofahrer überraschend. Auf der Aachener Straße sollen Verkehrsteilnehmer an manchen Stellen von der mittleren auf die rechte Spur wechseln, wie ihnen neue Fahrbahnmarkierungen vorgeben – um wenige Meter später wieder auf den Mittelstreifen zurückkehren zu dürfen. Einen triftigen Grund dafür gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Denn der heute verwirrende Spurwechsel ist eine Vorbereitung für die Expressbusse, die dort jedoch erst ab Mitte Dezember fahren sollen.

Um möglicherweise ungünstigen Witterungsverhältnissen zuvor zu kommen, hat das Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung bereits Anfang Oktober abschnittsweise die neuen Markierung en auf die Fahrbahn aufgetragen. Zurzeit ist es so, dass die künftige Expressbusspur bis zum Start der neuen Linien 172 sowie 173 noch zum Parken oder für den Lieferverkehr genutzt werden darf.

So sollen die beiden Expressbus-Linien 172 und 173 fahren.

Die geänderte Verkehrsführung mit den neuen Spurmarkierungen auf den zwei verbliebenen Spuren sind jedoch bereits für alle Nutzer der Straße gültig. Im Fall der Kreuzung der Aachener Straße/Klosterstraße ist in Richtung Zentrum dabei auf eine ungewöhnliche Variante zurückgegriffen worden, die auf einer Hauptverkehrsachse in ganz Köln kein zweites Mal besteht: Beginnend an der Kreuzung der Aachener Straße/Lortzingstraße Richtung Innenstadt befindet sich neuerdings ein Einfädelstreifen, der die Verkehrsteilnehmer via durchgezogener Linie unvermittelt und ohne Hinweisschilder vorab mit Pfeilen auf dem Asphalt auffordert, die Fahrspur zu wechseln.

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Für den Verkehr bleibt nur eine Spur übrig

Wer in die Klosterstraße abbiegen will, muss die mittlere Spur verlassen und die ehemals dritte Spur rechts nutzen, die vor und hinter der Kreuzung wieder den künftigen Bussen vorbehalten sein wird. Für den Verkehr bleibt auf der Aachener Straße auf einer Strecke von knapp 100 Metern zwischen der gleichnamigen Bahnstation der Haltestelle „Melaten“ in Richtung City nur eine einzige Spur erhalten.

Eine offenbar gewollte Lösung auf einer der meistbefahrenen Streckenabschnitte in Köln, wie die Stadt mitteilt: „Die Einfädelstellen sind dort eingerichtet, wo aufgrund von Engstellen die drei Fahrstreifen auf zwei zusammengeführt werden“, sagt Sören Schilling vom Dezernat für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur. An diesen Stellen werde grundsätzlich der mittlere Fahrstreifen auf den rechten Fahrstreifen geführt.

Die neuen Markierungen seien verkehrsrechtlich zu beachten und nicht irreführend. „Die ergänzende Hinweisbeschilderung ist noch in der Produktion und wird nach Lieferung aufgestellt“, kündigt Schilling für den Straßenbereich vor der Kreuzung an. Auch an anderen Stellen der Aachener Straße würden bis zum 6. Dezember noch entsprechende Hinweisschilder installiert.

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Wer den Verkehr eine gewisse Zeit vor Ort beobachtet, kann allerdings häufig beobachten, dass Autos die Spuren noch kurz vor der Ampel unvermittelt wechseln. Offen ist, ob das mit der noch fehlenden Hinweisbeschilderung zusammenhängt, oder doch einen Rückschluss auf eine vielleicht schwer nachzuvollziehende Verkehrsführung zulässt, wie sie in der Form kaum in Köln bekannt ist.

Bei der Polizei ist die neue Kreuzungsmarkierung auf Höhe von Aachener und Klosterstraße bislang nicht auffällig – erhöhte Unfallzahlen oder Rückmeldungen von Verkehrsteilnehmen habe es nicht gegeben. „An der Kreuzung ist es im Verlauf dieses Jahres zu zwei schweren Unfällen mit Verletzten gekommen“, teilte ein Sprecher der Behörde mit. „Ein Zusammenhang mit der neuen Busspur war dabei nicht festzustellen, ebenso wenig wie eine signifikante Erhöhung des Verkehrsunfallaufkommens in dem Bereich insgesamt“, so der Polizeisprecher weiter.

Bleibt abzuwarten, wie sich der Verkehr an der ehemals dreispurigen Aachener Straße entwickelt, wenn die rechte davon künftig zwischen 7 und 9 Uhr sowie von 15 bis 19 Uhr den Expressbussen gehört.