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„Es sollte eine Frage der Ehre sein“Blome appelliert an alle Wahlberechtigen in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Blome wählt

Die Wahlleiterin der Stadt Köln Andrea Blome hat ihrer Stimme abgegeben. 

Köln – In NRW wird am Sonntag ein neuer Landtag gewählt. Rund 13,2 Millionen Bürger und Bürgerinnen sind wahlberechtigt und dazu aufgerufen, ihre Stimme in den örtlichen Wahllokalen abzugeben.

Stadtdirektorin und Wahlleiterin Andrea Blome gehört zu den ersten, die heute in Köln ihren Stimmzettel in die Wahlurne im Wahllokal neben dem Rathaus am Laurenzplatz wirft. Als sie um kurz nach 10 den Wahlraum in der ersten Etage betritt, erwartet sie bereits ein vierköpfiges Wahlhelferteam, das seit 8 Uhr morgens die Wahlliste kontrolliert.

Blome: „Immer noch etwas Besonderes“

Es geht alles ganz schnell. Kurzer Abgleich der Daten, dann wird der Wahlzettel ausgehändigt. Andrea Blome schlüpft hinter den grünen Vorhang in die Wahlkabine, um ihr Kreuz zu setzen. Sekunden später tritt sie heraus, prüft noch einmal akribisch, ob ihr Stimmzettel für das Foto richtig gefaltet ist, bevor sie zur Wahlurne schreitet. Ein kurzes Lächeln in die Kamera, dann lässt sie das Faltblatt durch den Schlitz in die Wahlurne gleiten. „Der Gang zur Urne ist doch immer noch etwas Besonderes“ sagt sie, „auch wenn ich das schon einige Male hinter mir habe, ich setze immer wieder gern mein Kreuzchen und hoffe wirklich sehr auf rege Besuche heute in den Wahllokalen, zusätzlich zu der bereits hohen Briefwahlquote.“

Kölner Wahlleiterin hofft auf mehr Beteiligung

Erfahrungsgemäß läge die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl zwar hinter der Beteilung von Kommunal- und Bundestagswahlen, aber die Bedeutung dieser Wahl sei gerade auch mit Blick auf die Ukraine bei vielen Wählern und Wählerinnen deutlicher angekommen als zuvor, so Blome. „Deshalb hoffe ich, dass die Menschen ihr demokratisches Recht nun auch wahrnehmen. Die faire und transparente Wahl ist sehr viel Wert. Ich hoffe, dass die Menschen das zu schätzen und zu würdigen wissen.“

Die heutige Wahl in NRW gilt als wichtigste Landtagswahl in diesem Jahr. Sie hat bundespolitische Bedeutung. Denn die Abstimmung im bevölkerungsreichsten Bundesland ist ein wichtiger Stimmungstest für die Bundesparteien und die Ampel-Koalition in Berlin.

An diesem Wahlsonntag bestimmen die Wähler und Wählerinnen in Nordrhein-Westfalen, wen sie für die anstehende Legislaturperiode in den Düsseldorfer Landtag entsenden wollen. Sie entscheiden darüber, wie groß der Anteil der einzelnen Parteien im Landtag werden soll.

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Bisherige Prognosen gehen von einem engen Rennen um den Wahlsieg, zwischen CDU und SPD, mit Spitzkandidat Thomas Kutschaty (SPD) und dem amtierenden Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) aus.Zu den Prognosen, könne sie nichts sagen, sagt Andrea Blome. Sie hoffe einfach auf eine hohe Wahlbeteiligung.

Appell an alle Kölnerinnen und Kölner

Bei der letzten Landtagswahl 2017 lag diese bei ca. 65%. „Das sollten wir in diesem Jahr auch mindestens erreichen, am liebsten natürlich darüber hinaus“, sagt sie. Und dann fügt sie noch hinzu: „Es sollte eine Frage der Ehre sein, finde ich, wenn man seine Stimme noch nicht per Briefwahl abgegeben hat, heute zur Urne zu schreiten – lassen Sie sich bitte nicht von der Sonne ablenken, sondern bitte, kommen Sie wählen!“

Um die Wahl heute möglich zu machen, sei einiges im Vorfeld organisiert worden, denn bis zuletzt fehlte es an Wahlhelferinnen und Wahlhelfern. Die Stadt Köln hatte noch einmal dringend zum ehrenamtlichen Engagement bei den Bürgern und Bürgerinnen aufgerufen. „Wir haben natürlich auch bei uns in der Stadtverwaltung angefragt und in mehreren städtischen Behörden eine Verpflichtung durchgesetzt und tatsächlich auch eine Urlaubssperre verhängt bei unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Das hat dazu geführt, dass wir jetzt eine ausreichend große Reserve haben“, berichtet die Wahlleiterin. Das sei gerade in Coronazeiten wichtig. Denn da bleibe jeder „der bisschen Schnüpfelchen hat“ dann doch lieber zu Hause, um Kollegen und Kolleginnen nicht nervös machen, so Blome. Heute Morgen habe man tatsächlich noch mehrere hundert Absagen von Helfenden bekommen, „deshalb brauchten wir eine große Reserve, um jetzt nochmal nachschieben zu können.“