Köln – In sieben Wahlkreisen entscheiden sich die Kölnerinnen und Kölner bei der Landtagswahl nicht nur für eine Partei, sondern auch für eine Direktkandidatin oder einen Direktkandidaten. Hoffnung auf Direktmandate können sich vor allem SPD, Grüne und CDU machen. Neben einigen Landtagsabgeordneten stehen einige Kandidierenden auch vor ihrem ersten Einzug in ein Parlament überhaupt.
Wir haben uns intensiv mit allen Wahlkreisen auseinandergesetzt und stellen die Inhalte der aussichtsreichen Kandidatinnen und Kandidaten in allen sieben Wahlkreisen vor, erklären, woran sich die Duelle entscheiden könnten und wagen vorsichtige Prognosen.
In Wahlkreis Köln 1 (Innenstadt und Süden) ist der Wiedereinzug von Oliver Kehrl (CDU) ins Landesparlament kein Selbstläufer. Auch wenn seine größte Konkurrenz – Berit Blümel (SPD) und Eileen Woestmann (Grüne) – auf politischer Bühne in Köln bislang wenig in Erscheinung traten. „Ich war 2017 auch ein Newcomer und habe es geschafft“, sagt Kehrl.
Landtagswahl in Köln: Viel Prominenz in Nippes und Ehrenfeld
Bei der vergangenen Landtagswahl 2017 wechselte der Kölner Westen die politische Farbe von Rot zu Schwarz. Im Wahlkreis Köln 2 unterlag die zuvor siegreiche SPD der CDU deutlich, und zwar bei Erst- wie Zweitstimmen. Nun scheint alles offen, auch weil der Kölner Grünen-Chef Frank Jablonski mitmischt.
Die Ansammlung landespolitischer Prominenz im Wahlkreis Köln 3 ist beachtlich. In Ehrenfeld und Nippes schicken die drei größten Parteien den Chef der Düsseldorfer Staatskanzlei (Nathanael Liminski, CDU), einen stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden (Arndt Klocke, Grüne) und einen NRW-Abgeordneten, der viele Jahre die Geschicke seiner Partei in Köln führte (Jochen Ott, SPD), ins Rennen. Auf das Direktmandat dürfen hier wohl Grüne und SPD hoffen.
Enges Rennen zwischen CDU und SPD in Wahlkreisen Köln 5 und Köln 6
In Chorweiler und Nippes (Wahlkreis Köln 4) könnte es hingegen auf ein Duell zwischen CDU und SPD hinauslaufen. Bei der vergangenen Landtagswahl konnten die Sozialdemokraten den Wahlkreis mit gut 60 Stimmen Vorsprung für sich entscheiden. Die neue Kandidatin Lena Teschlade will ihn nun gegen den Thomas Welter von der CDU verteidigen. Was spricht dafür, dass das klappt – und was dagegen?
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Dem viel zitierten Straßenwahlkampf kommt im Wahlkreis Köln 5 eine ganz eigene Bedeutung zu. Der Wahlkreis nimmt mehr als die Hälfte des rechtsrheinischen Kölns ein, er ist der flächenmäßig größte der ganzen Stadt. Hier muss viel gelaufen werden. CDU und SPD lieferten sich hier bei Wahlen regelmäßig Kopf-an-Kopf-Rennen. Zuletzt aber, bei der Bundestagswahl im vergangenen September, lagen die Sozialdemokraten vergleichsweise klar vor der Union. Und die Grünen holten kräftig auf.
Grüne wollen Innenstadt und Deutz holen – SPD in Mülheim unter Druck
Nach dem Rücktritt der ehemaligen NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) ist im Wahlkreis Köln 6 ein Zweikampf entstanden. Wer von Berivan Aymaz (Grüne) und Florian Schuster (SPD) derzeit die Nase vorn hat, ist schwer einzuschätzen. Klar ist: Der Sozialdemokrat ist dringend auf das Direktmandat in der Innenstadt und Deutz angewiesen.
Noch dringender ist die Kölner SPD allerdings auf das Direktmandat in Köln-Mülheim (Wahlkreis Köln 7) angewiesen. Hier sollte eigentlich Susanna Dos Santos Hermann kandidieren, die Parteibasis entschied sich zur Überraschung aller jedoch für Carolin Kirsch. Ihr zentrales Thema: Der Erhalt des Krankenhauses in Holweide. Aber kann sie dafür wirklich Entscheidendes ausrichten? Die Konkurrenz hat Zweifel.
Weitere Informationen zu den Landesparteien, den Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten sowie zur Zusammensetzung des aktuellen Landtages finden Sie hier, eine Zusammenfassung der Wahlprogramme können Sie an dieser Stelle lesen.