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Auf Kölner DachterrasseTV-Moderatorin Mara Bergmann zieht elf Enten-Küken groß

Lesezeit 3 Minuten

Mara Bergmann freut sich über den neusten Enten-Nachwuchs.

Innenstadt – Elf kleine Entenbabys watscheln über die Dachterrasse von Mara Bergmann. Vergangenen Freitag sind die Küken hier geschlüpft. Im siebten Jahr in Folge gibt die Kölner Dachterrasse der Mutter-Ente ein Zuhause: Rund 28 Tage lang hat sie die Eier ausgebrütet, nun lebt sie so lange mit ihren Küken hier, bis diese fliegen lernen. Dann wird es im sechsten Stock zu gefährlich und Mara Bergmann wird die Tiere in die Natur aussetzen.

Am Anfang waren es zwölf Küken

Bis dahin versucht die Journalistin und Fernseh-Moderatorin, auf die Kleinen aufzupassen. Keine leichte Aufgabe: Als am Freitag zwölf Entenküken geschlüpft waren, besorgte sich Bergmann extra eine Enten-Sitterin für das Wochenende. Sie musste Samstag und Sonntag arbeiten und befürchtete bereits, dass die frisch geschlüpften Küken schnell zu Opfern von Greifvögeln werden könnten.

„Krähenvögel jagen zum Beispiel im Team", erzählt die 35-Jährige. Gefährlich für die kleinen Küken, die ungefähr die Größe eines Ping-Pong-Balls haben. Mara Bergmann beschreibt sie so: „Sie sehen aus wie ein flauschiges Ei, nur mit Füßen dran und einem kleinen Kopf."

Eine Oase in der Großstadt für die kleinen Enten.

Also wurde eine Freundin als Aufpasserin engagiert – aber am Sonntag kam ihr etwas dazwischen. Als Bergmann von der Arbeit heimkehrte, musste sie feststellen: Ein Küken fehlt. Wahrscheinlich kam tatsächlich ein Greifvogel. Seitdem gibt es neue Schutzmaßnahmen: Bergmann fuhr Montag direkt in den Baumarkt, stellte ein stabileres Schutznetz für die Mini-Enten auf. Im vergangenen Jahr hatte sie sich das erste Mal alleine um die Entenfamilie gekümmert, in den Jahren zuvor hatte ihr Vater Gerd Abbing für die Tiere gesorgt. Abbing verstarb Anfang vergangenen Jahres. Die Dachterrasse vermachte er seiner Tochter, mitsamt der wiederkehrenden Entenmutter.

Auch der Erpel kam vorbei

Im Vergleich zum vergangenen Jahr sei die Mutter noch zahmer geworden, sagt Bergmann. „Und am ersten Tag, als die Küken geschlüpft sind, hat sie auch einen Erpel mit auf die Dachterrasse gebracht!“ Wahrscheinlich war das der Vater, dem seine Kinder von der Mutter-Ente vorgeführt wurden. „Eine Art Familienzusammenführung“, sagt Bergmann lachend. Seit die Küken da sind, versucht sie neben der Arbeit mehr zu Hause zu sein und verlegt Kaffee-Treffen mit Freundinnen auf ihre Dachterrasse. Das bedeute aber keine Einschränkung für sie, so die Journalistin: „Das Beobachten der Tiere entspannt mich – und es wird nie langweilig." Mehr noch, sagt sie, das Beobachten nehme Tempo aus ihrem Alltag.

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Ausgesetzt werden die elf Stockenten-Küken dann in etwa sieben Wochen. Dann wird Mara Bergmann sie samt Muttertier einfangen und zum Rautenstrauch-Joest-Kanal zwischen Aachener Weiher und Stadtwald bringen. „Im vergangenen Jahr war das ein Akt“, erinnert sich Bergmann, „Wir haben die Enten in Hundeboxen gefangen. Die kannten mich bisher ja nur als ihre Beschützerin – und auf einmal war ich hinter ihnen her und wollte sie fangen.“

Der Umzug ist dann aber doch glücklich verlaufen und Mara Bergmann besuchte die Enten-Familie noch lange nach ihrem Abschied von der Dachterrasse. Bergmann sagt: „Sie haben mich jedes Mal direkt erkannt.“