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BauarbeitenKölner Hauptbahnhof und Deutz eine Nacht gesperrt – Umleitungen und Zugausfälle

Lesezeit 3 Minuten
Der Kölner Hauptbahnhof ohne Menschen. Blick auf Gleise und Bahnsteige.

Gähnende Leere im Kölner Hauptbahnhof: In der Nacht zum kommenden Samstag (28.9.) wird hier kein Zug ankommen oder abfahren.

Was Fahrgäste der Bahn jetzt wissen müssen: Vom kommenden Freitag, 21 Uhr, bis Samstag, fünf Uhr, steht das Herz des Bahnknotens Köln still. Grund sind Arbeiten für drei neue Stellwerke.

An etliche Großbaustellen im Bahnknoten Köln haben sich Fernreisende und Berufspendler seit langem gewöhnen müssen, doch eine Sperrung des Kölner Hauptbahnhofs ist immer noch etwas Besonderes.

Am kommenden Wochenende ist es mal wieder so weit: In der Nacht von Freitag (27. September, 21 Uhr) auf Samstag (28. September, 5 Uhr) sollen auch der Kölner Hauptbahnhof und der Bahnhof Köln Messe/Deutz für sämtlichen Zugverkehr voll gesperrt werden. Auch die S-Bahnen sind davon betroffen. Ein umfangreicher Ersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet.

Bauarbeiten für drei neue Stellwerke

Alternativ wird empfohlen, nach Möglichkeit die Linien der KVB zu nutzen. Fahrgäste werden gebeten, für Fahrten in dieser Nacht deutlich mehr Zeit einzuplanen. Von nicht dringend notwendigen Fahrten von und nach Köln in dieser Nacht wird abgeraten.

Hintergrund sind Bauarbeiten an drei neuen elektronischen Stellwerken am Kölner Hauptbahnhof, auf der linken Rheinseite und in Bonn Bad-Godesberg. Dort werden die Anlagen mit neuer elektronischer Technik ausgerüstet, die auch mit künftiger Technikgeneration kompatibel sein sollen. Die Stellwerke bilden die Grundlage für die Digitalisierung der Schiene in Deutschland. In ferner Zukunft sollen die Züge auf den wichtigen Strecken ohne Signale fahren, stattdessen untereinander kommunizieren.

Einen Großteil der Arbeiten hat die Bahn relativ geräuschlos trotz erheblicher Fahrplanänderungen schon seit dem 23. August in Angriff genommen. Einige Baustellen werden erst am 11. Oktober abgeschlossen sein.

Ausfälle und Umleitungen noch bis 11. Oktober

Umleitungen und Zugausfälle gibt es weiterhin auf folgenden Strecken: Noch bis 11. Oktober, 5 Uhr, fährt der Fernverkehr zwischen Köln und Koblenz erneut über die rechte Rheinseite. Es entfallen die Halte in Köln Hbf, Bonn Hbf, Remagen und Andernach. Ersatzweise halten die Züge in Köln Messe/Deutz, IC-Züge zudem in Bonn-Beuel.

Die Züge der ICE-Linie Koblenz – Bonn – Köln – Wuppertal – Dortmund – Hannover – Berlin starten bzw. enden noch bis einschließlich 27. September in Köln, wodurch sowohl der Halt am Bonner Hauptbahnhof als auch in Koblenz entfällt. Ab 28. September starten bzw. enden die Züge bereits in Wuppertal. In diesem Zeitraum entfällt zusätzlich der Halt am Kölner Hauptbahnhof.

Bis zum 29. September starten und enden Züge nach und von Norddeutschland in Düsseldorf. Die ICE-Züge von bzw. nach Brüssel halten abweichend in Köln-Ehrenfeld. Einige Züge halten abweichend in Köln Messe/Deutz. Bei all diesen Zügen entfällt der Halt am Kölner Hauptbahnhof. Teilweise entfallen zudem ICE-Züge zwischen Köln und Frankfurt, die normalerweise über die Schnellfahrstrecke fahren.

Was man zum Regionalverkehr wissen muss – Ersatzbusse rund um Köln

Im Regionalverkehr werden seit Montag bis 27. September zwischen Bonn und Remagen Busse statt Züge eingesetzt. Diese Regelung gilt anschließend bis Freitag, 11. Oktober, weiter, dann aber nur an den Wochenenden.

An vereinzelten Tagen kommt es zudem zwischen Köln Hbf und Bonn Hbf bzw. zwischen Köln Hbf und Erftstadt zum Einsatz von Schnellbussen ohne zusätzlichen Zwischenhalt. Zwischen Köln Hbf und Bonn Hbf verkehren außerdem Ersatzbusse mit Halten in Brühl, Sechtem und Roisdorf.

In den Nachtstunden wird ein täglicher Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Hürth-Kalscheuren und Bonn Hbf sowie zwischen Bonn Hbf und Remagen eingerichtet. Parallel dazu kommt es bis Montag, 7. Oktober, 21 Uhr, aufgrund von Bauarbeiten zu zusätzlichen Fahrplanänderungen auf den Linien RE 6, R 8, RE 9, sowie RB 38 und RB 48.

„Uns ist bewusst, dass wir unseren Kunden mit den vielen Bauarbeiten viel zumuten. Zu den notwendigen Investitionen in die starke Schiene gehören auch die Modernisierung und Digitalisierung der Stellwerkstechnik", sagte Jens Schäfer, Leiter der Infrastrukturprojekte im Knoten Köln bei DB InfraGO. Insofern seien die Bauarbeiten unabdingbar und ein wichtiger Beitrag der DB zur Verkehrswende.