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Viele Störungen in HerbstferienBahn kämpft mit Problemen – Neue Großbaustellen im Bahnknoten Köln

Lesezeit 4 Minuten
17.06.2023
Köln
Der Kölner Hauptbahnhof ist aufgrund der Zweiten Baustufe des elektronischen Stellwerk (ESTW) Köln Hbf tagsüber wegen Umrüstungsarbeiten für Fern- und Regionalverkehr geschlossen.
Sergej Schell, (Mann mit hellem Hut) Bauüberwachung DB
Foto: Martina Goyert

Bahnarbeiter rüsten Weichen im Kölner Hauptbahnhof auf Digitaltechnik um. Die nächsten Großbaustellen im Rheinland stehen vor der Tür.

Personalsorgen, defekte Züge und Großbaustellen bereiten Sorgen. Und die nächsten Großbaustellen beginnen schon am kommenden Freitag.

Nein. Es ist kein normaler Montagmorgen beim Regional- und S-Bahnverkehr im Rheinland. Die zweite Woche der Herbstferien, die Züge im Berufsverkehr deutlich leerer, kein Regen, kein Herbstlaub auf den Schienen. Doch selbst bei diesen nahezu idealen Bedingungen müssen Pendler mal wieder mit dem Unberechenbaren rechnen. Ein paar Auszüge aus den Live-Tickern der Eisenbahnunternehmen vom Montag.

Zahlreiche Zugausfälle am Morgen

4.08 Uhr: National Express meldet drei Ausfälle beim Regionalexpress 7. Die Fahrt von Köln nach Rheine um 5.21 Uhr wird wegen kurzfristiger Erkrankung des Personals ebenso gestrichen wie die Züge von Rheine über Köln nach Krefeld um 6.08 und 8.08 Uhr. Aus dem gleichen Grund teilweise oder ganz gestrichen werden gleich neun Verbindungen der Regionalbahn 48 zwischen Bonn, Köln und Wuppertal-Oberbarmen. Die Bitte von National Express: „Nutzen Sie eine spätere verkehrende Fahrt“.

Ein defektes Stellwerk in Wuppertal-Oberbarmen wird, so die Prognose, den Zugverkehr noch bis 23 Uhr beeinträchtigen. „Zur Zeit liegen für die Linien RE 13, S 8, RE 7 und RB 48 keine Konzepte vor, so dass für jede Zugfahrt kurzfristige Einzelmaßnahmen ergriffen werden. Bitte achten Sie vermehrt auf die Informationen vor Ort und prüfen Sie den Zuglauf in der Onlinereiseauskunft.“

„Unbefugte Personen“ auf der Strecke

Die Deutsche Bahn meldet gegen 11 Uhr „unbefugte Personen“ auf der Strecke im Raum Köln Hauptbahnhof. „Teilausfälle und kurzfristige Änderungen im Zuglauf möglich. Zur Zeit noch keine Infos auf Dauer.“ Auf der S-Bahn fällt zwischen Köln-Hansaring und Worringen eine Verbindung aus. „Grund: Verspätung eines vorausfahrenden Zuges.“ Zwischen Dormagen-Chempark und Köln-Longerich werden zwei S-Bahnen umgeleitet, um Verspätungen aufzuholen. Fahrgäste in Köln-Chorweiler warten deshalb vergeblich auf ihre Züge.

Die S-Bahn zwischen Hennef (Abfahrt 7.33 Uhr) und Köln-Ehrenfeld wird am Morgen wegen Personalausfall gestrichen, die RB 25 fällt zwischen Overath (Abfahrt 7.01 Uhr) und Köln-Hansaring wegen einer Reparatur am Zug aus. Aus Personalmangel fährt die S 6 zwischen Köln-Worringen und Essen nur bis Düsseldorf.

Das ist der traurige Pendler-Alltag bei den Regionalzügen und S-Bahnen im Rheinland, die Probleme im Fernverkehr und die zahlreichen Baustellen gar nicht eingeschlossen. Die Verspätungen haben nach Angaben von go.Rheinland im vergangenen Jahr um 48 Prozent gegenüber 2021 zugenommen. Eine Trendwende ist nicht in Sicht.

Im Gegenteil: Die nächsten Großbaustellen stehen schon an.

Ab Freitag: Sperrungen zwischen Köln und Mönchengladbach

Ab kommendem Freitag, 13. Oktober, kommt es zwischen Köln und Mönchengladbach bis 3. November wegen der Modernisierung von Gleisen und Weichen und dem Einbau neuer Sicherungstechnik zwischen Pulheim und Köln-Ehrenfeld sowie in Rommerskirchen immer wieder zu Zugausfällen bei den Linien RE 8 (Mönchengladbach-Köln-Koblenz) und RB 27 (Mönchengladbach-Grevenbroich-Köln).

Ab Freitag: Signalarbeiten zwischen Köln-Nippes und Hürth-Kalscheuren

Nahezu zeitgleich (13. Oktober bis 10. November) arbeitet die Bahn zwischen Köln-Nippes und Hürth-Kalscheuren, montiert 42 neue Signale, verlegt 200 Kilometer Kabel und erneuert die Weichen-Heizungen. Montags bis freitags wird nur nachts gearbeitet, an den Wochenenden auch tagsüber. Das hat Folgen für nahezu alle Regionalzüge. Zwischen Köln Hauptbahnhof, Erftstadt und Brühl werden Schnellbusse eingesetzt. Als Alternative kann auch die Linie 18 der KVB genutzt werden.

Ab 25. Oktober: Sperrungen zwischen Leichlingen, Wuppertal und Hagen

Und das ist noch nicht alles. Die vielen kleinen nächtlichen Notreparaturen auf der Bahnstrecke zwischen Leichlingen, Wuppertal und Hagen ergeben aus Sicht der Deutschen Bahn keinen Sinn mehr. Deshalb wird zwischen Mittwoch, 25. Oktober, und Sonntag, 26. November, von Grund auf saniert.

Schwerpunkte dabei sind Leichlingen und der Abschnitt zwischen dem Wuppertaler Hauptbahnhof und Wuppertal-Vohwinkel. Dort haben die vielen extremen Regenfälle und vor allem das Hochwasser vom Sommer 2021 die Bahntrassen derart angegriffen, dass sie ausgetauscht werden müssen.

Zugausfälle und Umleitungen wird es auf nahezu allen Linien des Regionalverkehrs und der S-Bahn geben, der Fernverkehr wird vom 25. Oktober bis 13. November auf der Verbindung Dortmund – Köln –Frankfurt – München über Düsseldorf umgeleitet. Um diese hochbelastete Strecke nicht mit Zügen zu überfrachten, endet die ICE-Linie Stuttgart-Dortmund in Köln. Auch die beliebten ICE-Sprinter von Bonn über Köln nach Berlin fallen mal wieder aus.

Die Bahn versucht durch den Einsatz von drei Schnellbus-Linien ab Köln-Messe/Deutz Richtung Wuppertal-Vohwinkel, Wuppertal Hauptbahnhof und Hagen die Ausfälle einigermaßen erträglich zu gestalten. Eine vierte Linie fährt alle Haltepunkte zwischen Köln und Wuppertal an.