AboAbonnieren

BauskandalSanierung der Kölner Oper wird noch teurer

Lesezeit 2 Minuten

Die Oper bleibt noch für einige Jahre eine Baustelle.

  1. Das vom Kölner Stadtrat genehmigte Budget für die Sanierung von Oper und Schauspiel ist wieder überschritten worden.
  2. Vier Baufirmen haben ihre Verträge mit den Bünen gekündigt.

Köln – Bei der Sanierung von Oper und Schauspielhaus am Offenbachplatz ist erneut das vom Stadtrat genehmigte Budget überschritten worden. Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach hat am Mittwoch mitgeteilt, dass sich der aktuelle Kostenstand für das Großprojekt auf 349 Millionen Euro beläuft.

Die Ratspolitiker hatten das Budget zuletzt im März auf 347,8 Millionen Euro erhöht. Die jetzt veröffentlichte Kostensteigerung sei auf eine Verstärkung der Objektüberwachung und der Bauleitung zurückzuführen.

Eröffnungstermin weiter unklar

Der externe Projektsteuerer Turadj Zarinfar hatte bereits Anfang März empfohlen, das Budget auf 404 Millionen Euro zu erhöhen, um eine größere Planungssicherheit zu erhalten. Grundsätzlich rechnen die Verantwortlichen damit, dass die Sanierung der Oper und des Schauspielhauses insgesamt bis zu 460 Millionen Euro kosten könnte.

Nachdem die Stadtverwaltung und die städtischen Bühnen als Bauherr eine fehlerhafte Planung der Haustechnik für die gescheiterte Wiedereröffnung im November 2015 verantwortlich gemacht hatte, ruhen die Arbeiten in diesem Bereich.

Wann die Bühnen wiedereröffnen werden, ist zurzeit völlig unklar. Sicher ist nur, dass es nicht zur Spielzeit 2018/2019 der Fall sein wird. Skeptische Stimmen reden bereits vom Jahr 2020. Der neue technische Betriebsleiter der Bühnen, der ehemalige Baudezernent Bernd Streitberger, will erst 2017 einen neuen Terminplan und eine Kostenprognose abgeben.

Er verhandelt zurzeit mit den beteiligten Baufirmen über die weitere Erfüllung der Vertragsverhältnisse. Diese müssen aufgrund der abgesagten Wiedereröffnung und der Verzögerungen im Bauablauf neu geordnet werden.

Wie jetzt bekannt wurde, haben die Bühnen ein Vertragsverhältnis aufgelöst – vier weitere wurden von den beauftragten Unternehmen beendet. Die Bühnen haben die verbleibenden Verträge in die Kostengruppen Hochbau, Technische Ausrüstung und Bühnentechnik eingeteilt und Prioritäten festgelegt, wie schnell mit ihnen verhandelt wird. Die höchste Dringlichkeit besteht bei Firmen, die ein Sonderkündigungsrecht besitzen. Grundsätzlich wollen die Bühnen keine Verträge mehr kündigen, da das weitere Ausschreibungen und Zeitverzögerungen bedeuten würde.