Belgisches ViertelKult-Sportladen „Muskelkater“ muss schließen
Lesezeit 2 Minuten
Köln – Viele Kölner kennen den „Muskelkater“, den urigen Sportartikel-Laden an der Kreuzung Aachener Straße Ecke Moltkestraße, mit seinen riesigen Schaufenstern und den schlanken Preisen, die stets rasant Richtung Schnäppchen zu purzeln schienen.
Vom Tischtennisball über Fitness-Fashion bis zum Surfbrett – Generationen von Kölnern wühlten sich hier durch das volle, immer etwas chaotische Sortiment.
„Wir sind natürlich alle etwas traurig, weil unser Herz, unsere gesamte Familie sehr an diesem Laden hängt“, sagt Inhaber Thomas Britz (50).
Rückblende, die 90er-Jahre: Mit einem Radlädchen an der Aachener Straße fing alles an. Der wurde ausgebaut, doch jegliche Größe schien für den wachsenden Muskelkater zu klein: „Wir hatten so viel Kundschaft und Waren, dass kaum ein Durchkommen war. Die Klamotten hingen sogar in den Zwischendecken“, erinnert sich Britz. „Im Winter war’s im Laden so voll , dass am Schaufenster die Tropfen perlten.“
Dann wurde das Spielfeld größer, 2002 Umzug zur Moltkestraße, 750 Quadratmeter – und wieder alles kreuz und quer und wüst und eng. Aber die Kölner, darunter diverse Profi-Fußballer und Nachbarn aus dem Belgischen Viertel, besonders Studenten auf dem Pilgerweg zum Aachener Weiher, standen drauf.
Baustellen-Kater beim „Muskelkater“
Jetzt lässt der Eigentümer den Baukran und Presslufthammer kreisen, das etwas marode Gebäude wird kernsaniert. Das schreckt Kunden ab und riss ein immer größeres Loch in die Kasse. Der Mietvertrag wurde aufgelöst. (red)