Zunehmend nutzen Lkw-Fahrer die Parkplätze des Fühlinger Sees, vor allem den Parkplatz 7. Die Bezirksvertretung will dem einen Riegel vorschieben.
Fühlinger SeeKölner Politiker gehen gegen Lkws auf Parkplätzen vor
Rund um den Fühlinger See findet sich eine ganze Reihe großflächiger Parkplätze, die darauf ausgelegt sind, den großen Andrang der Erholungssuchenden aufzunehmen, die im Sommer an seine Ufer pilgern. Seit einiger Zeit werden die Stellflächen jedoch zunehmend von Lkws in Beschlag genommen – vor allem auf dem Parkplatz 7, der von der Industriestraße her zu befahren ist.
Der Grund liegt auf der Hand: Besagte Industriestraße dient nicht nur für die Warenanlieferungen von Ford und seinen Zulieferern als Ein- und Ausfalltor, in den Industriegebieten zwischen Fühlingen und Merkenich sind auch mehrere Logistik-Unternehmen tätig. Die Fahrer, die oft Touren durch ganz Europa absolviert haben, verbringen auf ihrer Station in Köln die Nacht – und nutzen dafür die Möglichkeiten, die sich ihnen bieten. Der Parkplatz direkt auf der Strecke bietet sich dabei an.
Köln-Chorweiler: Unerwünschtes Parken von Lkws soll unterbunden werden
Der Bezirksvertretung Chorweiler ist das ein Dorn im Auge. „Der Parkplatz ist für die Erholungssuchenden vorgesehen, das sollte wieder hergestellt werden“, sagte etwa der Vorsitzende der Grünen-Fraktion Wolfgang Kleinjans in der jüngsten Sitzung des Gremiums. CDU, SPD und Grüne hatten daher einen gemeinsamen Antrag eingebracht, das unerwünschte Parken von Lkws in ihrem Stadtbezirk zu unterbinden. Konkret forderte der Antrag, am Parkplatz 7 eine Höhenbegrenzung zu installieren, die die Einfahrt von Lkws verhindern soll. Diese solle jedoch so beschaffen sein, dass Rettungs- und Polizeifahrzeuge den Parkplatz bei notwendigen Maßnahmen weiterhin befahren können – die Begrenzung müsste also geöffnet werden können.
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Einen weiteren neuralgischen Punkt hat die BV am Dörnchensweg in Worringen ausgemacht: In der an das Ineos-Gelände angrenzenden Straße blockieren immer mehr Lkws die Stellplätze der Anwohner. Hier brauche es ein klares Parkverbot für Lkws über 3,5 Tonnen Gewicht.
Die Fraktion aus Klaus Roth (Die Linke) und Susanne Heinrich wandte sich jedoch gegen den Antrag: „Wenn wir die Lkw von dort vertreiben, haben wir sie bald in den Dörfern drum herumstehen“, sagte Roth, „da möchten wir sie noch weniger haben.“ Heinrich hingegen nahm die Bedürfnisse der Fahrer in den Blick. „Die Fahrer brauchen Einrichtungen, die es ihnen ermöglichen, die Nacht dort zu verbringen: Sie brauchen Toiletten, Möglichkeiten zu duschen und eben auch Stellflächen für ihre Fahrzeuge. Dafür sollte man Möglichkeiten schaffen.“ Heinrich deutete jedoch auch an, dass sie in dieser Frage die Logistikunternehmen der Industriegebiete in der Pflicht sah. „Die sollten sich darum kümmern“, meinte Heinrich.
Kleinjans wies auf die Einwände von Roth und Heinrich darauf hin, dass das Parken von Lkws über 3,5 Tonnen in Wohngebieten ohnehin verboten sei. Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner hingegen schien nicht überzeugt, dass die Parkplätze allein aus der Not der Fahrer heraus in Beschlag genommen würden. „Es werden dort teilweise auch nur die Auflieger abgestellt, dafür braucht es sicher keine Toiletten“, sagte er. Bei der Abstimmung enthielten sich Roth und Heinrich letztlich, mit den Stimmen der übrigen Vertreter wurde der Antrag angenommen.