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„Tee tut weh“Kölner Feuerwehr und Kinderklinik warnen vor Gefahren durch heiße Flüssigkeiten

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Mehrere Kinder bekommen vorgeführt, wie schnell ein Kleidungsstück am Adventskrank Feuer fängt.

Die Kölner Feuerwehr zeigt Kindern, wie schnell Kleidungsstücke Feuer fangen können.

Gerade in der Adventszeit lauern viele Gefahrenquellen im Haushalt: Wasserkocher, Ofen, Kerzen. Zum Tag des brandverletzten Kindes sensibilisiert die Kölner Feuerwehr Eltern und Kinder.

„Tee tut weh“ – das ist in diesem Jahr das Motto des Tags des brandverletzten Kindes, der jährlich am 7. Dezember stattfindet. Der Verein Paulinchen macht damit schon seit 2010 auf die Gefahren von Verbrennungen und Verbrühungen aufmerksam. Das diesjährige Motto legt den Fokus auf die Gefahren von heißen Flüssigkeiten.

Gefahren in der Adventszeit: Wasserkocher, Ofen, Kerzen

Im Vorfeld des Aktionstags hat die Feuerwehr Köln mit dem Kinderkrankenhaus an der Amsterdamer Straße auf die Feuerwache in Chorweiler eingeladen. Dort erklärte Feuerwehrmann Frank Hubert einer Gruppe von Vorschulkindern, wo sie sich überall im Alltag verletzen können. Gerade in der Vorweihnachtszeit gebe es viele Gefahrenquellen: der Wasserkocher, der heiße Ofen und vor allem Kerzen.

Ein Adventskranz fängt Feuer.

Sowohl Kerzen als auch heiße Flüssigkeiten sind eine große Gefahr für Kinder.

„Für uns sind Einsätze, bei denen sich Kinder Verbrennungen zuziehen, besonders belastend“, sagt Ulrich Laschet, Pressesprecher der Feuerwehr Köln. „Oft sind den Eltern die alltäglichen Gefahren gar nicht bewusst.“ Bei Haushaltsunfällen würden vor allem Kinder verletzt werden. Eltern kippten aus Versehen heißes Teewasser über sie, oder die Kinder fassten an den heißen Herd. „Wir wollen die Kinder hier aufklären, damit sie ihre Eltern auf die Gefahren zu Hause aufmerksam machen“, so Laschet.

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50 Grad reichen für Verbrühungen bei Kindern

Dr. Rebecca Pohle leitet das Zentrum für schwerbrandverletzte Kinder des Kinderkrankenhauses Amsterdamer Straße, eines der größten in Deutschland. „Je nach Alter des Kindes reichen Wassertemperaturen von 50 bis 60 Grad, um gefährliche Verbrühungen zu verursachen“, warnt die Kinderchirurgin.

Rund 250 Kinder im Jahr behandele man hier stationär, und regelmäßig müssten sie und ihr Team Hauttransplantationen durchführen. Doch generell seien die Aussichten auf eine Heilung ohne schwere Komplikationen gut. Viele Kinder könnten nach einigen Tagen aus dem Krankenhaus entlassen werden. „In schweren Fällen müssen die Kinder aber bis zu sechs Monate in der Klinik bleiben.“

Falls zum Beispiel die Kleidung der Kinder Feuer gefangen habe, sei laut Pohle lauwarmes Wasser besser zum Löschen geeignet als kaltes. Bei Verbrennungen und Verbrühungen solle man auf keinen Fall vermeintlich kühlende Substanzen auf die Wunde streichen. „Von Joghurt bis Zahnpasta haben wir leider schon alles gesehen.“ Diese würden laut Pohle aber zu mehr Schmerzen führen. Stattdessen solle man auf die Notärzte warten und ihnen die Behandlung überlassen.

Der Verein Paulinchen ist eine Elternselbsthilfegruppe und stellt online Informationen und Materialien zum Thema Verbrennungen und Verbrühungen bereit.