Corona-Ferien gibt es nicht. Corona-Partys sind ein Ausbund an Zynismus. Und doch gibt es noch Menschen, die meinen, all das, womit wir es gerade zu tun haben, sei ein großer Spaß. Als wäre der Ausnahmezustand, der in Köln, in NRW und im ganzen Land gilt, so eine Art Dschungelcamp, nur ohne Kakerlaken.
Trotz aller Appelle missachten manche Menschen die Regel, soziale Kontakte weitgehend zu vermeiden – und treffen sich stattdessen in größeren Gruppen zum Bummeln, zum Ballspielen im Park oder zum Sonnenbaden dicht an dicht, wie etwa am Aachener Weiher in Köln. Mir fehlt jedes Verständnis für dieses Verhalten!
Sie merken: Ich bin angefasst. Denn wir brauchen jetzt das gemeinsame Gespür dafür, dass wir die größte Herausforderung der letzten Jahrzehnte auch nur gemeinsam meistern können. Wie nie zuvor kommt es auf den Einzelnen an. Nur, wenn sich jeder verantwortungsvoll verhält, hat der kollektive Kraftakt zur Eindämmung des Virus überhaupt Aussicht auf Erfolg.
Es ist ja eine Kraftanstrengung, die für sehr viele Menschen mit existenziellen Sorgen und Ängsten verbunden ist – um die Gesundheit ihrer Liebsten, aber auch um ihren Arbeitsplatz, um die Zukunft ihrer Kinder und Enkel. Umso verantwortungsloser ist es, die Auflagen der Behörden zu unterlaufen. Weil das am Ende alles Bemühen zunichte machen könnte.
Ich finde es richtig, dass NRW-Ministerpräsident Armin Laschet dramatische Worte gefunden hat: „Es geht um Leben und Tod – so einfach ist das.“ So einfach, dass auch die Letzten es nun begriffen haben sollten. Sie lesen in dieser Ausgabe, wie das Land versucht, mit nochmals verschärften Vorkehrungen die Lage unter Kontrolle zu bringen.
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Wenn alle sich jetzt besonnen verhalten, ist eine vollständige Ausgangssperre womöglich vermeidbar. Das zu versuchen, halte ich im Moment noch für richtig. Selbst führende Virologen sagen, dass der bloße Spaziergang niemandem schadet und niemanden gefährdet. Es geht – man muss es offenbar immer wieder sagen – um die Bildung von Grüppchen und Gruppen.
Übersetzt in einen Appell heißt das: Bleiben Sie zuhause! Und wenn Sie vor die Tür gehen: Bleiben Sie auf Abstand! Wir alle müssen die „Balance von Abstand und Anstand“ wahren, hat unser Kolumnist Stephan Grünewald Anfang der Woche gesagt. Ich wiederhole das an dieser Stelle gern.
Bleiben Sie gesund! Achten Sie auf sich und Ihre Nächsten!