Köln – Für die Demonstration zum diesjährigen Christopher Street Day (CSD) in Köln haben sich mehr als hundert Gruppen, Vereine und Organisationen angemeldet. „Wir freuen uns sehr über die positive Anmelderesonanz der Teilnehmenden“, erklärte der Verein Kölner Lesben- und Schwulentag, der den CSD veranstaltet, am Montag. Unter dem Motto „Für Menschenrechte“ sollen an diesem Sonntag tausende Menschen auf einer coronabedingt abgeänderten Strecke durch die Stadt ziehen.
Demo wird live auf Social Media übertragen
Am Demonstrationszug teilnehmen dürfen nur Geimpfte, Genesene und negativ auf das Coronavirus Getestete. Zudem müssten die üblichen Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden, wie der Veranstalter erklärte. Auf den Wägen sei die maximale Zahl der Mitfahrenden reduziert worden. Diese Regeln gelten jedoch nicht für die Zuschauer. „Bei der geänderten Strecke ist wesentlich mehr Platz für die Zuschauenden vorhanden, womit das Abstandhalten vereinfacht wird“, erklärte der Veranstalter. Zusätzlich soll die Demonstration live über die sozialen Netzwerke übertragen werden.
Wenn die Demonstration vor Corona viereinhalb Stunden an einem vorbeigezogen sei, würden es dieses Jahr etwa zwei bis zweieinhalb Stunden. Um sicherzustellen, dass Abstände eingehalten werden könnten, habe man die Wegstrecke geändert. Sie führe jetzt nicht mehr durch enge Innenstadtstraßen, sondern linksrheinisch über die breite Rheinuferstraße zum Heumarkt und dann über die Deutzer Brücke zum Deutzer Bahnhof. Dort seien dann alle Teilnehmenden herzlich willkommen im CSD-Veedel rund um die Lanxess-Arena. Das CSD-Veedel vereine ein buntes Fest mit ausgefallenen Bühnenauftritten, engagierten Reden und emotionalen Momenten.
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Die CSD-Parade 2019 hatte nach Veranstalter-Angaben 1,2 Millionen Besucher angezogen. Im vergangenen Jahr war der CSD auf Anfang Oktober verschoben worden und hatte dann nur in stark verkleinerter Form stattgefunden - statt der Parade gab es eine Fahrraddemo.
Die Kölner CSD-Parade im Zeichen der Forderung nach gleichen Rechten für homosexuelle, bisexuelle, transsexuelle, intersexuelle und queere Menschen zählt traditionell zu den größten ihrer Art in Deutschland. Der CSD geht zurück auf die Erstürmung der Schwulenbar Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street am 28. Juni 1969 durch die Polizei. Darauf folgten tagelange schwere Zusammenstöße zwischen Aktivisten und Sicherheitskräften. Der Aufstand gilt als Geburtsstunde der modernen Schwulen- und Lesbenbewegung. Inzwischen wird der CSD in aller Welt begangen. (afp/dpa)