Kölner ZentralmoscheeVersuchte Brandstiftung soll Folgen für Security-Firma haben
Köln – Nach der mutmaßlichen versuchten Brandstiftung an der Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld soll es personelle Konsequenzen beim Sicherheitsdienst für das Gebäude gegeben haben. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, sollen die beiden zuständigen Mitarbeiter der Security-Firma Sturm nicht mehr an der Moschee im Einsatz sein. Ob das auch insgesamt die Zusammenarbeit zwischen dem Islamverband Ditib und dem Sicherheitsdienst betreffen könnte, ist unklar. Die Firma Sturm dementierte am Montag auf Nachfrage, die Ditib äußerte sich zu der Sache nicht.
Die personellen Konsequenzen könnten die Folge unter anderem dessen sein, dass die Polizei erst mehr als fünf Stunden nach der Tat am Freitagmorgen informiert wurde. Damit könnte eine Fahndung nach dem Täter deutlich erschwert worden sein. Beide Sicherheitsmitarbeiter waren am Freitag vernommen worden.
Am frühen Freitagmorgen hatte ein bisher Unbekannter einen Benzinkanister nahe der Moschee auf einem Gehweg teilweise entleert, sodass eine Lache auf dem Boden entstand. Worum es sich bei dem Inhalt handelte, wird noch untersucht. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ soll es Hinweise geben, dass es Diesel gewesen sein könnte. Dieser Kraftstoff brennt im ungemischten und kühlen Zustand nicht, wenn es zum Beispiel mit einem Streichholz oder einem Feuerzeug angesteckt wird.
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Polizei erst nach fünf Stunden alarmiert
Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes hatten die Tat gegen 4 Uhr über die Videobeobachtung auf einem Monitor bemerkt, eilten nach draußen und sprachen den Radfahrer an, der daraufhin die Flucht ergriff. Den halbleeren Kanister ließ er am Tatort zurück. Etwa fünf Stunden später, gegen 9.15 Uhr, informierte die Ditib die Polizei. Noch am gleichen Tag verurteilte Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Tat als „Anschlag auf unsere vielfältige pluralistische und offene Gesellschaft“.
Die Motivation des Täters ist noch unklar, ebenso die Frage, ob er tatsächlich ein Feuer legen wollte. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Dafür wurde unter anderem das Videomaterial gesichtet. Der Radfahrer soll darauf aber nur sehr schlecht zu erkennen sein. Die Polizei fahndet nach dem Täter und bittet weiterhin Zeugen, sich unter 0221/229-0 zu melden.