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Mit Hubschrauber gebrachtDrach-Prozess wieder vertagt – diesmal nicht wegen Corona

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Drach Hubschrauber

Der Angeklagte Thomas Drach (M.) kam mit dem Hubschrauber auf dem Gelände des Justizzentrums Köln an.

Köln – Sechs Mal musste der Prozess um den Reemtsma-Entführer Thomas Drach bereits ausfallen. Verschiedene Prozessbeteiligte saßen in Corona-Quarantäne. Am Mittwoch sollte es nach mehr als einem Monat Pause endlich weitergehen, Drach wurde erstmals per Helikopter aus der JVA Köln-Ossendorf zum Justizparkplatz neben dem Gebäude der Staatsanwaltschaft gebracht. Doch nach nur rund eineinhalbstündiger Verhandlungsdauer wurde die Verhandlung schon wieder vertagt.

Mutmaßlicher Drach-Komplize hat Schmerzen

Der Grund: Drachs niederländischer Mitangeklagter litt nach Angaben seines Anwalts unter „sehr schweren Schulterschmerzen“. Wegen „Verhandlungsunfähigkeit“ des 53-Jährigen beantragte der Verteidiger daher die Aussetzung des Prozesses. Zwar sei seinem Mandanten ein Schmerzmittel verabreicht worden, dies habe jedoch keine Linderung gebracht. Im Anschluss an eine rund 45-minütige Beratung des Gerichts teilte der Vorsitzende Richter mit: „Wir werden heute die Hauptverhandlung nicht weiterführen können.“

Drach Prozess 23.03.

Der Angeklagte Thomas Drach (l-r) begrüßt im Verhandlungsaal seine Anwälte Andreas Kerkhof und Dirk Kruse.

Der Prozess wurde zunächst auf Freitag vertagt. Der 53 Jahre alte Mitangeklagte soll am Donnerstag im Gefängnis geröntgt werden. Je nach Befund soll dann entschieden werden, ob der Niederländer, wie von seinen Verteidigern gefordert, auch noch einer Computertomographie unterzogen wird. Der Mitangeklagte hatte beim Prozessauftakt Anfang Februar bereits von Kopfschmerzen gesprochen. Auch hier wurde ihm ein Medikament gereicht.

Kölner Drach-Prozess: Immense Sicherheitsvorkehrungen

Der Prozess gegen Drach findet im Landgericht unter immensen Sicherheitsvorkehrungen statt. Es gab im Vorfeld die Befürchtung, Drach könnte gewaltsam befreit werden. Bisher war Drach in einer Kolonne von mehreren Fahrzeugen von der JVA zum Justizzentrum gebracht worden. So sollte verschleiert werden, in welchem Auto er sich befindet. Die Behörden reagieren hier flexibel. Vorsorglich wurde auch immer der Parkplatz der Staatsanwaltschaft gesperrt, um diesen als Landeplatz für Hubschrauber zu nutzen. Von dieser Gelegenheit wurde nun Gebrauch gemacht.

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Drach werden Raubüberfälle auf Geldtransporter in Köln, Frankfurt am Main und im hessischen Limburg zur Last gelegt. Dabei soll er zwei Wachleute angeschossen und schwer verletzt haben, weshalb dem 61-Jährigen neben schweren Raubs auch versuchter Mord zur Last gelegt wird. Der Mitangeklagte soll Drachs Komplize gewesen sein. (hpu, dpa)