20 Ehrenfeder Schulen schlossen sich zu einer Demonstration gegen Rassisus und für Vielfalt zusammen.
„15 vor 12“ in KölnSchüler von Ehrenfelder Schulen demonstrieren gegen Rassismus
Die Klassensprecher 20 Ehrenfelder Schulen haben sich am Donnerstag vor dem Rathaus in Ehrenfeld versammelt, um für Vielfalt und gegen Rassismus zu demonstrieren. Insgesamt nahmen laut Veranstalter 200 bis 300 Kinder teil, die gemeinsam Reden hielten und Lieder sangen. Auch Bürgermeisterin Brigitta von Bülow wohnte der Demonstration unter dem Titel „15 vor 12“ bei.
Nach den Demonstrationen gegen die AfD und Rechtsextremismus im Januar, hätten einige Kinder Fragen gestellt, sagte die Organisatorin, Ute Hinz von der Michael-Ende-Grundschule: „Die Kinder haben sich in der Kinderkonferenz der Schule gewünscht, sich auch engagieren zu können. Sie wollen laut werden und etwas tun.“ Daraufhin organisierte sie im Verband mehrerer Ehrenfelder Grundschulen die Demonstration. Dazu gehörte auch, im Vorfeld mit den Schülern über das Thema Rassismus zu sprechen.
Kölner Grundschulen: Aufklärung über Rassismus bei „15 vor 12“
Niclas Ortmanns, Schulsozialarbeiter der Michael-Ende-Grundschule, erklärte, wie er mit den Kindern gearbeitet hatte: „Zunächst haben wir das Thema Vielfalt besprochen. Gemeinsam darüber nachgedacht, warum sie uns wichtig ist. Kinder haben von Begriffen wie Rassismus schon gehört und haben Fragen. Auch die müssen beantwortet werden. Aber bei der Aktion ‚15 vor 12‘ haben wir vor allem den Fokus darauf gelegt, was wir wollen, nämlich mehr Vielfalt.“ Daraufhin erstellten er und die Kinder Plakate: „Wir sind kunterbunt“, „Alle Menschen sind gleich“ oder „Kein Platz für Rassismus“ stand darauf beispielsweise.
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Bürgermeisterin Brigitta von Bülow blickte am Donnerstag positiv auf die Aktion: „Ich finde es einfach super. Dieser Protest ist nicht der einer einzelnen Partei. Jeder kann hier mitmachen, denn es geht auch jeden in der Stadt etwas an. Wir müssen uns bewusst machen, was unsere Werte sind. Alle Kinder hier sitzen in vielfältigen Klassen. Unsere Grundwerte teilen wir uns. Wir und die Schulen haben den Auftrag, die Kinder demokratisch zu erziehen“, sagte sie.
Eine der älteren anwesenden Schüler war Fritzi Süßer. Die 18-Jährige geht auf das Albertus-Magnus-Gymnasium. Dessen Sambagruppe engagiert sich auch bei anderen Demonstrationen, wie etwa „Donnern gegen Rechts“. „Unsere Schule heißt nicht ohne Grund ‚Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage‘. Unsere Gemeinschaft macht Schule aus. In Ehrenfeld sind vor allem Grundschulen ansässig, aber Rassismus kennt keine Altersgrenzen. Es kann auch junge Menschen betreffen“, sagte sie.
„Bei den Worten habe ich Gänsehaut bekommen.“ Kinderdemonstration vor dem Ehrenfelder Rathaus
Nachdem die Kinder der 20 verschiedenen Ehrenfelder Schulen ihre Reden vor dem Rathaus beendet hatten, sangen sie gemeinsam. Neben getrommelten Liedern wurde auch „Unsere Stammbaum“ von den Bläck Fööss angestimmt. Danach leerte sich der Vorplatz des Rathauses wieder. „Wir sehen eine Notwendigkeit das Thema immer wieder anzusprechen. Ich habe bei den Worten der Schüler Gänsehaut bekommen. Ich empfinde die Aktion von heute als sehr berührend und gelungen“, resümierte Ute Hinz.