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Erweiterungspläne vorgestelltMotorworld in Köln-Ossendorf erhält Neubau mit Supermarkt

Lesezeit 3 Minuten
Visualisierung des Erweiterungsbau im Gewerbe- und Medienpark Köln-Ossendorf, gegenüber der Motorworld.

Visualisierung des Erweiterungsbau im Gewerbe- und Medienpark Köln-Ossendorf, gegenüber der Motorworld.

Lange Zeit war die Nahversorgung ein großes Problem für die Bewohner am Butzweilerhof. Das soll sich nun ändern. Was im Neubau geplant ist.

Auf einer Veranstaltung in der historischen Empfangshalle des früheren Flughafens Butzweilerhof waren die Erweiterungspläne der Motorworld vorgestellt worden, und Bezirksbürgermeister Volker Spelthann war mehr als zufrieden: „Wir sind happy, dass das geklappt hat. Dafür haben wir Jahre, ja Jahrzehnte gekämpft.“

Denn auch alle Bewohner des Wohnquartiers Butzweilerhof, die sich eher wenig für Verbrennungsmotoren begeistern können, haben einen Vorteil vor dem Bauprojekt: Demnächst können sie endlich bequem in ihrer Nähe alle nötigen Dinge des täglichen Bedarfs einkaufen.

Supermarkt und Getränkemarkt am Butzweiler Hof

Und zwar im Erdgeschoss Neubaus, der auf dem noch unbebauten, rund 7200 Quadratmeter großen Grundstück an der Ecke Butzweiler Straße/Butzweilerallee hochgezogen werden soll, gegenüber den historischen Flughafengebäuden, in denen die Motorworld 2018 ihr Mobilitätszentrum eröffnete.

Auf insgesamt etwa 15 000 Quadratmetern Nutzfläche sind in dem neuen fünf- bis siebengeschossigen Gebäude außer Werkstätten, Ausstellungs- und Verkaufsflächen für Kraftfahrzeuge, Büros, Parkdecks sowie einem Hotel auch Einzelhandelsflächen vorgesehen.

„Dort werden ein Supermarkt mit etwa 800 Quadratmetern Verkaufsfläche und zusätzlich ein Getränkemarkt mit mehr als 500 Quadratmetern Verkaufsfläche einziehen“, bestätigte Oliver Möck, Projektleiter bei der Motorworld. Hinzu kämen Lager, Büros und Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter, sowie 45 Kundenparkplätze im Außenbereich.

Ausnahme im Zentrenkonzept ermöglicht neuen Markt

Lange Zeit war die Nahversorgung ein großes Problem am Butzweilerhof, wo in den vergangenen 20 Jahren Wohnungen und Einfamilienhäuser für rund 3000 Bewohner entstanden sind. Denn es handelt sich laut Bebauungsplan um ein Mischgebiet, in dem zwar das Nebeneinander von Gewerbe und Wohnungen erlaubt ist, aber kein Einzelhandel. Grund dafür ist das Einzelhandel- und Zentrenkonzept der Stadt von 2013, das die Einkaufszentren in den Stadtteilen vor der Konkurrenz von der „Grünen Wiese“ schützen soll.

Die neu zugezogenen Bewohner des Wohnquartier müssen sich zur Deckung ihres täglichen Bedarfs deshalb bislang in den Wagen oder in Straßenbahnen und Busse setzen und die Märkte in Alt-Ossendorf, Bocklemünd oder Bickendorf anfahren – einzige Alternative vor Ort ist das Sortiment eines Tankstellen-Kiosks.

Eine Ausnahme lässt das Zentrenkonzept jedoch zu: die Ansiedlung eines kleinen Markts mit einer Größe von bis zu 800 Quadratmetern. Nur fehlte es bislang an interessierten Pächtern. „Aber der Markt dort wird sich lohnen, ich kenne einige Märkte in Köln, die kleiner sind“, so Volker Spelthann. Als potenzielle Kunden kommen schließlich auch die rund 4500 Beschäftigten hinzu, die in den Unternehmen in der Umgebung des Flughafens arbeiten.

Voraussetzung für die Eröffnung des Supermarkts ist allerdings eine Änderung des Bebauungsplans, Spelthann schätzt, das Verfahren werde etwa zwei Jahre dauern. Wenn alles gut läuft, könnte der Neubau dann 2028 eingeweiht werden.

Bis dahin sind noch einige Fragen zu klären, vor allem beim Thema Verkehrserschließung. „Obwohl die Anwohner das Projekt sehr befürworten, gibt es auch die Sorge, dass der Markt ausschließlich über die Bertha-Sander-Straße angefahren wird.“ Das sei aber mittlerweile vom Tisch, eine weitere Zufahrt von der Butzweilerhofallee ist schon vorgesehen, für die Beschäftigten in den Obergeschossen des Neubaus, wird eine weitere Zufahrt an der Butzweilerstraße eingerichtet.

Diese Fragen werden im Detail im Rahmen eines Verkehrsgutachtens untersucht. „Dabei darf der Verkehr am Werkstoffcenter der AWB gegenüber auf der anderen Seite der Butzweilerstraße nicht vergessen werden“, sagt Spelthann. „Außerdem finden in der Motorworld häufig Events statt, dann ist die Verkehrsbelastung dort sehr hoch.“ In dieser Hinsicht kann Oliver Möck Entwarnung geben: „In dem Neubau werden keine weiteren Veranstaltungsräume entstehen, die Zahl der Events wird nicht ansteigen.“


Info-Box

Wer möchte, kann noch bis Freitag, 10. Januar, auf einer Seite der Stadt seine Meinung zu dem Projekt äußern, dort findet man auch weitere Erläuterungen. (hwh) www.beteiligung-bauleitplanung.koeln