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Nach Schießerei in Köln EhrenfeldRichter erlässt Haftbefehl gegen Hells-Angels-Rocker wegen versuchter Tötung

Lesezeit 2 Minuten
Ein Feuerwehrauto und ein Polizeizelt stehen in der Nacht auf der Venloer Straße.

Der 39-Jährige, der einen Mann und sich selbst angeschossen hat, liegt noch im Krankenhaus.

Am Donnerstagabend hatte der Mann nach einer Schlägerei auf einen 27-Jährigen geschossen und sich beim Wegstecken der Waffe selbst verletzt.

Nach den Schüssen in Köln-Ehrenfeld von Donnerstagabend hat ein Haftrichter Haftbefehl gegen den 39-Jährigen, mutmaßlichen Täter erlassen, der bei dem Rockerclub Hells Angels organisiert ist. Wie die Polizei mitteilte, wird gegen ihn wegen versuchter Tötung ermittelt.

Am Donnerstag eskalierte ein Streit zwischen ihm und einem 27-jährigen Kontrahenten. Nach Angaben der Polizei kannten sich die Männer wohl. Gegen 18.30 Uhr alarmierten mehrere Anrufer am Donnerstag die Polizei und meldeten eine Massenschlägerei auf der Venloer Straße. Laut Zeugen sollen zehn bis 15 Personen daran beteiligt gewesen sein.

Wie es heißt, soll der 39-Jährige im Laufe des Streits eine Waffe gezogen und auf den 27-Jährigen geschossen haben. Beim Wegstecken der Waffe löste sich dann ein weiterer Schuss, mit dem sich das Mitglied des Hells-Angels-Charters „Honorfield“ selbst verletzte.

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Am Tatort fanden die Beamten die beiden schwer verletzten Männer mit Schussverletzungen, die ins Krankenhaus gebracht wurden und dort auch am Montag noch lagen. Erst wenn der 39-Jährige haftfähig ist, wird er in Untersuchungshaft überstellt. Wann dies der Fall sein wird, ist derzeit noch unklar.

Polizei und Feuerwehr sperrten die Venloer Straße weiträumig ab. Erst am späten Abend war die Straße wieder passierbar. Nach wie vor fahndet die Polizei nach den anderen Beteiligten der Schlägerei, die nach den Schüssen flüchteten. Auch der Grund für den Streit ist weiterhin unklar: vom 27-jährigen Opfer des Schusses ist kein Rockerhintergrund bekannt, so die Polizei. Die Ermittlungen hat das Kommissariat 21 für Organisierte Kriminalität übernommen.

Das Charter „Honorfield“, in Anlehnung an den Stadtteil Ehrenfeld, ist neben „Rhine City“ und „CGN Cologne City“ derzeit eine von drei Ortsgruppen der Hells Angels in Köln. Seit sich die konkurrierende Rockergang Bandidos 2019 aufgelöst hat und ihre Neugründung 2021 verboten wurde, gibt es zwar keine Revierstreitigkeiten im öffentlichen Raum mehr; dafür machte „Honorfield“ mit einem internen Machtkampf auf sich aufmerksam. Dieser gipfelte im Herbst 2021 in Schüssen auf ein 31-jähriges, ehemaliges Mitglied vor seiner Wohnung am Thürmchenswall in der Innenstadt.

Zuletzt sollen im Mai dieses Jahres „Honorfield“-Rocker im Leo-Amann-Park an der Venloer Straße einen Mann brutal zusammengeschlagen haben. Er wurde am Kopf verletzt, flüchtete aber vor dem Eintreffen der Polizei. Die Ermittler konnten drei Tatverdächtige ausfindig machen und durchsuchten im Juni deren Wohnungen in Ehrenfeld.