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Bombenfund am Gleisdreieck in KölnAm Ende ging alles ganz schnell

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Bereit zum Abtransport: die entschärfte Fliegerbombe.

Neuehrenfeld – Am Ende ging alles ganz schnell: Nur Minuten, nachdem Feuerwerker Wolfgang Wolff sich an die Entschärfung eines Blindgängers am Neu-Ehrenfelder Gleisdreieck gemacht hatte, konnte der erfahrene Kampfmittelbeseitiger auch schon Vollzug melden. Um 15.55 Uhr gab es Entwarnung.

Davor hatte Wolff einen speziellen Mechanismus an der englischen Fliegerbombe angebracht und sich aus dem Loch auf dem Gelände der ehemaligen Mercedes-Niederlassung zurückgezogen, in dem die Bombe bei Verdachtsbohrungen in 2,50 Meter Tiefe gefunden worden war. Per Fernauslösung wurde der Zünder in sicherem Abstand aus dem Fünf-Zentner-Sprengsatz entfernt – Einsatz erledigt.

Kurz darauf konnten auch gut 1900 Menschen wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. In einem Radius von 300 Metern rund um den Fundort hatte der Kampfmittelbeseitigungsdienst Evakuierungen angeordnet. Davon betroffen waren unter anderem das Herkules-Hochhaus mit knapp 1000 Bewohnern und das Flüchtlingswohnheim an der Herkulesstraße, in dem gut 650 Menschen leben.

Für sie hatte die Stadt die Turnhalle des Albertus-Magnus-Gymnasiums als Notunterkunft eingerichtet. „Das wurde aber nicht von allen genutzt“, sagte ein Stadtsprecher. Noch leerer war es in der Turnhalle der Grundschule Everhardstraße, in der sich gerade mal 20 Bewohner des Herkules-Hochhauses eingefunden hatten.

„Die Evakuierungsmaßnahmen sind ohne besondere Vorkommnisse abgelaufen“, sagte Heribert Büth vom Ordnungsamt. Für eine kurze Verzögerung sorgte allerdings ein Passagierflugzeug im Anflug auf den Flughafen Köln/Bonn. An Bord hatte es vermutlich einen medizinischen Notfall gegeben, darum ordnete die Deutsche Flugsicherung an, mit der Entschärfung erst nach der Landung zu beginnen.

Die Auswirkungen für den Verkehr hielten sich in Grenzen. Die Innere Kanalstraße in beide Richtungen und die A 57 wurden vor der Entschärfung aus Sicherheitsgründen für etwa eine Stunde gesperrt. In dieser Zeit kam es zu Staus und Behinderungen. Auch der Bahnverkehr in Ost-West-Richtung musste unterbrochen werden. Nachdem die Bombe unschädlich gemacht worden war, konnten die Sperrungen wieder aufgehoben werden. Der Sprengsatz wurde von den Experten abtransportiert. Der Zünder wird kontrolliert gesprengt. Der Mantel wird auseinander genommen und das Metall von der Bezirksregierung Düsseldorf verkauft.