Köln – Polizisten haben am frühen Mittwochmorgen eine Auseinandersetzung zweier mutmaßlich Drogenabhängiger am Neumarkt beendet. Einem Mann sei die Flucht gelungen, der andere habe mit dem Einsatz eines Tasers überwältigt werden können, teilte eine Polizeisprecherin auf Anfrage mit. Gegen sechs Uhr sollen die beiden Süchtigen an der Straßenecke Lungengasse/Fleischmengergasse in Streit geraten sein.
Die beiden Männer hätten zunächst „herumgeschrien“, seien dann übereinander hergefallen und hätten sich geschlagen, berichtet eine Anwohnerin dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Sie habe dann die Polizei gerufen. Einer der Männer habe ein Küchenmesser aus seinem Rucksack gezogen und den anderen damit bedroht und bis auf den Josef-Haubrich-Hof verfolgt. „Ich dachte: Ogott, gleich gibt es einen Toten.“
In diesem Moment gingen Streifenbeamte dazwischen. Während einem der Männer die Flucht gelang, drohten die Polizisten den Einsatz eines Tasers an, um den Angreifer mit dem Messer zur Aufgabe zu bewegen. Der weigerte sich offenbar, woraufhin die Beamten den Taser auslösten.
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Dabei werden zwei nadelförmige Pfeile abgefeuert, mit denen über einen Draht elektrische Impulse auf die Zielperson ausgelöst werden. Diese verursachen für wenige Sekunden enorme Schmerzen, weil Strom durch Muskeln und Nerven verläuft. Die Muskeln werden gelähmt, die Person außer Gefecht gesetzt. Anschließend können die Pfeile in aller Regel ohne bleibende Schäden wieder entfernt werden.
Köln: Polizisten stellen Messer auf dem Haubrich-Hof sicher
Das Messer stellten die Polizisten sicher, den Mann, der sich laut der Sprecherin in einer „schlechten körperlichen Gesamtverfassung“ befand, wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei versucht nun, auch den zweiten Beteiligten im Nachhinein noch zu identifizieren, dabei könnten womöglich Aufnahmen aus den Überwachungskameras am Neumarkt helfen.
Anwohner berichten, dass Auseinandersetzungen und Lärmbelästigungen rund um den Neumarkt zuletzt zugenommen hätten. Die Polizei verzeichnet dagegen nach eigenen Angaben nicht relevant mehr Einsätze als üblich, wohl aber mehr Personen aus der Drogenszene, die sich auf dem Neumarkt und in den angrenzenden Straßen aufhalten. Die Polizei führt das auch auf die Eröffnung des Drogenkonsumraums im Gesundheitsamt vor einigen Wochen zurück.