Zwischenfazit zur EM„Wir Kölner können auch mehr als Achtelfinale“

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Zu sehen sind V.l. Henriette Reker und Toni Schumacher, die an einem Tisch stehen und lächeln.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Toni Schumacher sind mit der bisherigen EM in Köln zufrieden.

Die Oberbürgermeisterin wünscht sich, dass sich das in den EM-Tagen in Köln erlebte respektvolle Miteinander bewahren lasse.

Rund eine halbe Million Menschen haben bisher die Public-Viewing-Angebote auf dem Heumarkt, am Tanzbrunnen und am Konrad-Adenauer-Ufer genutzt. Dies teilten am Dienstag Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Sportdezernent Robert Voigtsberger mit, als sie eine Zwischenbilanz für Köln als Gastgeberstadt der Fußball-Europameisterschaft zogen. Anlass war, dass am vorigen Sonntag mit dem Achtelfinale, in dem sich Spanien und Georgien gegenüberstanden, das fünfte und letzte EM-Spiel im Rhein-Energie-Stadion ausgetragen wurde.

Zu sehen sind von links nach rechts Robert Voigtsberger, OB Reker und Toni Schumacher, die an einem Tisch stehen.

V.Li.: Robert Voigtsberger, OB Reker und Toni Schumacher.

„Ich bin froh und erleichtert. Köln hat sich als weltoffene, gastfreundliche und moderne Sportstadt präsentiert“, sagte Reker. Die Stadt habe erfolgreich „die Bühne genutzt“. Oft habe sie von Gästen gehört, sie hätten vor, wieder nach Köln zu kommen, auch wenn kein Fußballspiel anstehe. Kölner und Besucher hätten ausgelassen und respektvoll miteinander gefeiert: „Das Fußballfest stand im Vordergrund.“ Freilich habe die EM Einschränkungen für Anwohner, die „Schlimmes befürchtet“ hätten, mit sich gebracht, so Reker.

Umso mehr habe sie sich über die Reaktion einer Anwohnerin des Konrad-Adenauer-Ufers gefreut, die anfangs Bedenken wegen der zusätzlichen Public-Viewing-Fläche vor ihrer Tür gehabt habe: Alles sei gut geregelt gewesen, habe die Frau mitgeteilt, mehr noch, sie habe sich von der Feierlaune anstecken lassen. Resümierend sagte Reker, sie wünsche sich, dass sich das in den EM-Tagen erlebte respektvolle Miteinander trotz unterschiedlicher oder gegensätzlicher Interessen noch lange bewahren lasse: „Das Fair Play in Köln endet nicht am 14. Juli 2024.“

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1600 Volunteers waren im Einsatz

„Unser zentrumsnahe Konzept ist vollkommen aufgegangen“, sagte Dezernent Voigstberger. Für den reibungslosen Anlauf habe maßgeblich das „Host City Operation Centre“ als Schaltzentrale mit Vertretern von Stadt, Polizei, KVB und Uefa gesorgt. Die zwischen den Rheinufern pendelnde kostenlose Fähre habe an den Kölner Spieltagen jeweils rund 4200 Passagiere transportiert; nun ist sie nur noch an den Tagen unterwegs, an denen die deutsche Nationalelf spielt. Mit etwa 200 Darbietungen aus Bereichen wie Musik und Karneval hätten viele Personen und Gruppen das kölsche Lebensgefühl an Menschen aus ganz Europa vermittelt, sagte der Dezernent.

1600 Volunteers, also freiwillige Helfer und Helferinnen, seien insgesamt 28 000 Stunden im Einsatz gewesen. 53 Begleitpersonen hätten als Teil eines sogenannten Tandems Menschen mit Behinderung unterstützt. In diesem Zusammenhang hob Voigtsberger wie zuvor schon Reker die große Bedeutung hervor, die im städtischen Konzept der Inklusion zukommt. Wermutstropfen in der Bilanz: Das wiederholt schlechte Wetter, das zum Beispiel dazu führte, dass der kölsch-schottische Mitsingabend am Tanzbrunnen ausfiel.

Am kommenden Freitag, wenn Deutschland im Viertelfinale gegen Spanien spielt, wird erneut das Konrad-Adenauer-Ufer als Public-Viewing-Fläche genutzt; Einlass ist ab 15 Uhr. Die Fan-Zone am Tanzbrunnen öffnet am Freitag gleichfalls um 15 Uhr; ab 16.30 Uhr stimmen Brings auf das Spiel ein, das um 18 Uhr beginnt. Die Fan-Zone auf dem Heumarkt ist – bis auf manche spielfreie Tage – ohnehin bis zum 14. Juli geöffnet, jeweils ab 14 Uhr. Kommt die deutsche Mannschaft weiter, sollen wiederum Konrad-Adenauer-Ufer und Tanzbrunnen für das Public Viewing bereitgestellt werden.

Kölns EM-Botschafter Toni Schumacher zog ebenfalls ein positives Fazit. In diesen „hektischen Zeiten“ hätten alle Fans friedlich miteinander gefeiert, das sei ein „tolles Zeichen“. An die Uefa und Fifa richtete er die Botschaft: „Wir Kölner können auch mehr als Achtelfinale.“

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