Köln – Für die Kölner Grünen ist es ein historischer Sommer. Die vergangenen Wahlen waren so erfolgreich wie nie zuvor, seit sich die Landespartei mit der CDU auf einen Koalitionsvertrag geeignet hat, regiert man in Stadt, Land und Bund.
Entsprechend gut war die Stimmung auf dem Sommerempfang der Partei am Aachener Weiher. „16 Jahre lang haben wir in der Opposition hart an Konzepten gearbeitet, jetzt ist der Moment gekommen, in dem wir sie umsetzten können“, sagte Katharina Dröge, die in Ehrenfeld für den Bundestag kandidierte und nun der Fraktion vorsitzt. Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sagte Dröge, man sei nun „in einer Zeit, in der Menschen fragen, warum wir die Sanktionen aufrechterhalten. Wir müssen klar machen, dass es unsere menschliche Verpflichtung ist.“
Gute Stimmung am Aachener Weiher
Sven Lehmann, Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, sagte, er wolle sich „nicht ausmalen, was passieren würde ohne Grüne in der Regierung“. Dies gelte vor allem mit Blick auf die Unterstützung derer, die von steigenden Preisen besonders hart getroffen sind.
Die Verkehspolitikerin Nyke Slawik kündigte unterdessen an, für die Verlängerung des 9-Euro-Tickets zu kämpfen. „Das Ticket ist eine super Entlastungsmaßnahme“, betonte sie. Die Verlängerung des Tickets sei nicht einfach, das zuständige, FDP-geführte Ministerium beschrieb sie als „schläfrig“.
Bekämpfung von Fluglärm mit der CDU zusammen sei ausbaufähig
Die direkt gewählten Landtagsabgeordneten Berivan Aymaz, Arndt Klocke, Eileen Woestmann und Frank Jablonski hielten auch kurze Ansprachen und äußerten sich überwiegend positiv zum geschlossenen Koalitionsvertrag mit der CDU im Land. So sei etwa beim Klimaschutz, in der Verkehrs- und Wohnpolitik viel erreicht worden. Klocke räumte aber auch ein: „Bei der Reduzierung von Fluglärm hätten wir uns mehr gewünscht. Dafür müssen wir in den kommenden Jahren kämpfen.“
Prominenten Besuch bekamen die Kölner Grünen von Kulturstaatsministerin Claudia Roth, die Ehrenmitglied im Kreisverband ist. „Dieses Köln ist knallgrün geworden“, sagte sie in ihrer Rede. Sie lobte die Stahlkraft der Kölner Abgeordneten. So habe etwa Katharina Dröge als Fraktionsvorsitzende „den Einbruch in die Männerwelt geschafft“.
Ehrenmitglied Claudia Roth besucht die Kölner Grünen
Es folgte viel Lob für die grünen Mitglieder der Bundesregierung. Ihren Anspruch an die eigene Partei formulierte sie als „Politik, die Vertrauen schafft, über alle Grenzen denkt und keine parteipolitischen Spielchen spielt. Wir dürfen nicht in Legislaturperioden denken, es ist notwendig, in Jahrzehnten zu denken.“