AboAbonnieren

EnergiesparenBistum Köln empfiehlt Kirchen im Winter nicht zu heizen

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt (3)

Der Dom hat sein 1248 keine Heizung.

Köln – Das Erzbistum Köln empfiehlt in Reaktion auf die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Energiekrise allen Gemeinden, die Heizungen in Kirchen in diesem Winter ausgeschaltet zu lassen.

Was sagt die Empfehlung?

Das diazösenübergreifende Netzwerk „Klima und Kirche“ hat gemeinsam mit dem Erzbistum Köln ein Empfehlungsschreiben erarbeitet, in dem angekündigt wird, dass im Rahmen der bundesweiten Energiesparkampagne die Kirchenräume des Erzbistums Köln in diesem Winter nicht beheizt werden sollen. Zudem sollen Beleuchtungsanlagen auf LEDs umgestellt werden und geprüft, ob die Fenster in kirchlichen Einrichtungen dicht sind, um keine Energie zu verschwenden.

Alles zum Thema Erzbistum Köln

Wie viel Energie kann durch diese Maßnahmen einspart werden?

Durch die ausgeschalteten Heizungen werden Schätzungen zufolge ca. 7500 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart, so die Pressestelle des Erzbistums Köln. Wie viel Geld durch die Maßnahmen gespart wird, lässt sich nicht pauschal beantworten. „Nicht selten liegen die Kosten des Betriebs einer Kirche im fünfstelligen Bereich“, so Dagmara Kowalkowski von der Presseabteilung des Erzbistums Köln. Die ökologischen und sozialen Aspekte seien dem Bistum aber genauso wichtig.

Was geschieht mit den eingesparten finanziellen Mitteln?

Auch wenn durch die Inflation alles teurer wird und die Kirchengemeinden derzeit mehr Geld ausgeben müssen, wird durch das Auslassen der Heizung gespart. Dieses Geld soll dafür eingesetzt werden, bedürftige Menschen finanziell zu unterstützen.

Was beutetet es für die Gemeinden, dass die Kirchen nicht beheizt werden sollen?

„Uns ist klar, dass Gottesdienste und Veranstaltungen in den Kirchen weniger komfortabel sein werden“, heißt es von Seiten „Klima und Kirche“ in dem Empfehlungsschreiben. Die Verknappung von Energie und Gas und die Inflation führen für viele Menschen zu finanzieller Not. Die Kirchen nicht zu heizen und damit Gelder und Energie zu sparen, sei ein Akt der Solidarität.

Was passiert mit dem Kölner Dom?

Der Dom hat keine Heizung, weil das Raumvolumen zu groß ist, um gleichmäßig beheizt zu werden. „Der Grundstein für den Kölner Dom ist 1248 gelegt worden. Seither „sparen“ wir Heizkosten“, so Markus Frädrich, der Medienreferent des Doms.

Das könnte Sie auch interessieren:

Kann es in den Kirchen schimmeln?

Hohe Luftfeuchtigkeit in Innenräumen kann Schimmel verursachen. Bisher konnte die Luftfeuchtigkeit in Kirchen durch das Beheizen der Räume ausgeglichen werden. Nun gilt es zu beobachten, wie sich die Luftfeuchtigkeit entwickelt, wenn die Raumtemperatur sinkt, damit Ausstattung und Orgeln keine Schäden davontragen. Die Organisation „Klima-Kirche“ empfiehlt, die Luftfeuchtigkeit über ein Klimamonitoring zu beobachten. Damit sich kein Schimmel bildet, sei es besonders wichtig, die Kirchen nicht kurzfristig hochzuheizen. Auch an Weihnachten dürfe zum Schutz der Kirchenräume also keine Ausnahme gemacht werden. (maj)