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Kommentar zur Werbeaktion des Weihbischofs PuffWas will Woelki?

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Der Kölner Erzbischof Rainer Woelki

Köln – Als Kardinal Rainer Woelki vor knapp vier Jahren aus Berlin nach Köln zurückkehrte, sah er sich mit zwei schwerlich reversiblen Personalentscheidungen seines Vorgängers konfrontiert: der Ernennung der Weihbischöfe Dominikus Schwaderlapp (2012) und Ansgar Puff (2013). Ersterer ist ein Sympathisant des Opus Dei, letzterer ein Anhänger des „Neokatechumenalen Wegs“. Damit verschaffte Kardinal Joachim Meisner in der Endphase seiner Zeit als Erzbischof zwei besonders umstrittenen geistlichen Gemeinschaften je ein Standbein in der Bistumsleitung.

Distanz zu Opus Dei

Zum Opus Dei vermied Woelki nach Amtsantritt zunächst jegliche Nähe, ging sogar in den Konflikt, etwa als es darum ging, in der Opus-Dei-Pfarrei Sankt Pantaleon ein innovatives Wohnprojekt für Flüchtlinge anzusiedeln. Und was das „Neokatechumenat“ betrifft, ließ Woelki zumindest nicht erkennen, dass er dessen tendenziell fundamentalistisches Konzept für den Königsweg künftiger Gemeinde-Entwicklung im Erzbistum hielt.

Verteidigung des neuen Generalvikars

Inzwischen bekommen beide Gruppierungen Oberwasser. Der Opus-Dei-Mann Markus Hofmann wird Generalvikar und damit Woelkis engster Mitarbeiter. Opus-Dei-Pfarrer Volker Hildebrandt (Sankt Pantaleon) verteidigt diese Personalie in Leserbriefen, im Pfarrblatt der Gemeinde und auf einer pseudo-katholischen Internet-Plattform mit teils abstrusen Argumenten.

Und Puff darf in Jugend-Formationen des Domchors für Aktivitäten des Neokatechumenats werben, ohne Ross und Reiter zu nennen – ein mehr als fragwürdiges Vorgehen. Warum hat ein Weihbischof es nötig, aus seiner spirituellen Prägung – für gut Informierte kein Geheimnis – ein eben solches zu machen?

Vorgänge machen ratlos und misstrauisch

Ein ums andere Mal stimmen die jüngsten Vorgänge im Kölner Erzbistum selbst Wohlmeinende ratlos bis misstrauisch: Was will Woelki?

Auf diese Frage schuldet der Erzbischof den Gemeinden, den engagierten Katholiken Antwort, aber auch einer nicht-kirchlichen Öffentlichkeit, an deren Rückhalt Woelki in gesellschaftspolitischen Fragen, etwa in der Flüchtlingspolitik, offen und symbolträchtig appelliert hat.