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„Geschichte in Köln“ erscheint zum 70. MalVom Zwei-Mark-Heft zum Fachmagazin

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen sind vier Männer, in den Händen halten sie die Zeitschrift „Geschichte in Köln“.

In Zukunft soll die Zeitschrift auch digital erscheinen. Hier wird sie präsentiert von Jürgen Roters, Georg Mölich, Joachim Oepen und Matthias Hamann (v.l.).

Die Fachzeitschrift „Geschichte in Köln“ startete als Studierendenprojekt der Universität zu Köln. Jetzt erscheint sie zum 70. Mal.

Im Spätherbst 1977 entstand unter Studierenden am Historischen Seminar der Universität zu Köln die Idee, eine Fachzeitschrift herauszubringen. Damit würden einem größeren Kreis wichtige Ergebnisse aus Seminar- und Examensarbeiten zugänglich. Im April 1978 war es so weit. Die erste Ausgabe von „Geschichte in Köln“ erschien, ein in einer Auflage von 200 Stück gedrucktes Heft, das aus 44 getippten Seiten bestand und für zwei D-Mark erhältlich war. Ein paar Nummern später hatte sich als Schwerpunkt die Kölner Stadthistorie herauskristallisiert. Seitdem hat sich „Geschichte in Köln“ zum renommierte Fachorgan entwickelt.

Am Freitag haben die Herausgeber und die „Freunde des Kölnischen Stadtmuseums“ gemeinsam die 70. Ausgabe der „Zeitschrift für Stadt- und Regionalgeschichte“, wie sie seit 1995 im Untertitel heißt, präsentiert. „Zeitschrift“ ist etwas irreführend, denn handelt sich um einen 384 Seiten umfassendenBand; die Auflage beträgt 800 Exemplare.

Stadtkölnische und rheinische Geschichte von der Antike bis zur Zeitgeschichte

Erhalten habe sich das Prinzip, dass neben etablierten Autoren und Autorinnen immer auch Beiträge von Historikern und Historikerinnen publiziert würden, die erst am Anfang ihres akademischen Weges stehen, sagte Georg Mölich. Er ist einer der „Gründungsväter“ und scheidet zum Ende des Jahres aus dem Herausgeberkreis aus.

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In seinem Beitrag zur 70. Ausgabe schreibt er: „Insgesamt sind es fast 15.000 Druckseiten geworden, an denen ich mitarbeiten durfte – ein ganz ansehnliches Textmassiv ist entstanden aus Aufsätzen, Miszellen, Forschungsberichten und Buchbesprechungen überwiegend zur stadtkölnischen und rheinischen Geschichte von der Antike bis zur Zeitgeschichte“. Daneben wird Beiträgen mit übergreifendem Ansatz oder zur vergleichenden Stadtgeschichte Raum geboten. Geplant ist, dass die Publikation künftig wahlweise gedruckt oder in digitaler Form bezogen werden kann.

Die Publikation schlägt eine Brücke zwischen Universität und Stadtgesellschaft
Matthias Hamann

Seit 1989 erscheint „Geschichte in Köln“ in Verbindung mit dem Verein „Freunde des Kölnischen Stadtmuseum“, der unter anderem finanzielle Hilfe leistet. Jürgen Roters, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, stellte in Aussicht, die Kooperation auszuweiten. Matthias Hamann, Direktor des Stadtmuseums, sagte zur Besonderheit der Publikation, die sich nicht nur an Fachleute richtet, sie schlage eine „Brücke zwischen Universität und Stadtgesellschaft“.

Joachim Oepen, Mitherausgeber der Zeitschrift, stellte den Inhalt der 70. Ausgabe vor. Sie enthält allein vier Beiträge zur Koelhoffschen Chronik von 1499, der ersten gedruckten Chronik Kölns. Weitere Themen sind etwa das mittelalterliche jüdische Viertel, die Geschichte des Schokoladenherstellers Stollwerck in der Weimarer Republik und die Weiterentwicklung des NS-Dokumentationszentrums zu einem Haus für Erinnerung und Demokratie. In der neuen Rubrik „Aus dem Kölnischen Stadtmuseum“ beschäftigt sich Stefan Lewejohann mit der Sammlung karnevalistischer Lieder aus dem Bestand des Museums.

Band 70 der Zeitschrift, erschienen im Böhlau Verlag, geht als Jahresgabe an die Mitglieder des „Fördervereins Geschichte in Köln“ und der „Freunde des Kölnischen Stadtmuseums“. Außerdem ist er für 28 Euro im Buchhandel erhältlich.