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FC kürzt Stadionmiete unabgesprochenKölner Politik besteht auf Nachzahlung der Pacht

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Das Rhein-Energie-Stadion in Müngersdorf

Köln – Stadtkämmerin Dörte Diemert und die Ratspolitiker sehen den 1. FC Köln in der Pflicht, die ausstehende Pacht für das Rhein-Energie-Stadion nachzuzahlen. Der Bundesligist hat seit April dieses Jahres nur noch 25 Prozent des mit den Kölner Sportstätten vereinbarten Betrags überwiesen.

Wie aus dem Rathaus zu hören ist, hat der FC diese Reduzierung vorgenommen, ohne darüber vorher eine einvernehmliche Vereinbarung zu treffen. Dieses Verhalten ist in den Reihen von Stadtverwaltung und Politik dem Vernehmen nach auf Unverständnis gestoßen.

Wie zu erfahren war, sollen der FC und die Sportstätten nun zumindest eine Verabredung über eine Nachzahlung der Pacht für die Monate April, Mai und Juni getroffen haben. Für die Saison 2020/2021 und somit für die seit Juli nicht bezahlten Beträge gibt es allerdings nach wie vor keine Regelung.

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Sollte der FC sich dazu bereit erklären, auch für diesen Zeitraum nachzuzahlen, könne man sich vorstellen, dem Klub zumindest ein wenig entgegenzukommen, heißt es aus dem Rathaus. Grundsätzlich sei der Vertrag zwischen dem FC und den Sportstätten jedoch einzuhalten.

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Klar sei, dass der Bundesligist keine Einnahmen für den Stadionbesuch habe, weil aufgrund der Corona-Pandemie keine Zuschauer bei den Spielen zugelassen sind. Dennoch erziele der FC weiterhin Einnahmen aus den TV-Rechten, da die Partien nach wie vor übertragen werden.

Darüber hinaus nutze der FC das Rhein-Energie-Stadion auch ohne Zuschauer weiter. Eine 75-prozentige Kürzung der Pacht ohne vorherige Verabredung sei daher nicht hinnehmbar, ist zu hören. Eine Stundung der Pacht sei zumindest denkbar, heißt es weiter.

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Der Bundesligist bezahlt pro Jahr eine Pacht in Höhe von 9,5 Millionen Euro – den Sportstätten fehlen nun also mehrere Millionen Euro. Das führt dazu, dass die Sportstätten als 100-prozentige Stadttochter aus der Stadtkasse zusätzlich 1,5 Millionen Euro benötigen, um im Dezember Rechnungen und Tilgungen für Darlehen bezahlen zu können.

Die Sportstätten wollen daher an ihrem Anspruch auf eine vollständige Zahlung der ausstehenden Beträge festhalten. „Der FC befindet sich im Zahlungsverzug“, sagte ein Stadtsprecher. „Im Zuge der pandemischen Entwicklung“ müsse darüber diskutiert werden, wie viel Pacht der FC am Ende zahlen müsse, sagte FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle.