Köln – Gleich drei Szene-Lokale müssen überraschend ihre Türen schließen. Im Belgischen Viertel das Hallmackenreuther, im Friesenviertel die „All Bar One“ und das „Alex“, die beide im Jahr 2001 vom britischen Unternehmen „Mitchells & Butlers“ eröffnet worden waren. Zum 31. Dezember laufen beide Mietverträge am Friesenplatz aus. Laut Sprecherin Sabine von der Heyde habe man sich mit dem Eigentümer nicht auf neue Mietkonditionen einigen können.
„Das ist sehr schade, weil wir wirklich ein tolles Team waren und es für uns alle eine große Umstellung wird“, sagt „All Bar One“-Betriebsleiter Phuc-Hai Vuong, der nun im Frankfurter Betrieb der Gastro-Kette arbeitet und jeden Tag pendeln muss, da seine Familie in Köln lebt.
Umbauarbeiten an der Friesenstraße
Die „All Bar One“ ist bereits seit dem 20. November geschlossen, das „Alex“ seit vergangenem Sonntag. Das frühe Ende sei nötig, da beide Betriebe noch rückgebaut werden müssen, heißt es von Seiten „Mitchells & Butlers“. Man sei sehr an einem neuen Standort in Köln interessiert.
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Die Räumlichkeiten an der Friesenstraße sollen nicht lange leer bleiben, so Nina Rademacher vom Talanx Immobilien Management: „Wir haben bereits einen namhaften Nutzer gefunden, der beide Lokale nach einer Renovierung weiter betreiben wird. Mit den Umbauarbeiten für die neuen Konzepte kann begonnen werden, sobald die Baugenehmigung durch die Stadt Köln erteilt ist“.
Wirbel am Brüsseler Platz
Nicht ganz so friedlich geht es hingegen am Brüsseler Platz zu. Die Ära des 1990 eröffneten Kult-Lokals Hallmackenreuther hat ein plötzliches Ende gefunden. Der Blick in die zweistöckigen Räumlichkeiten ist schon jetzt nicht mehr möglich, dunkle Vorhänge hinter der gläsernen Front dienen als Sichtschutz.
Bereits vergangenen Donnerstag sei der Mietvertrag von Vermieter Stephan Kriegeskorte, der bis 1995 unter dem Namen Steve Borg Bassist und Cellist der Kölner Band BAP war, fristlos gekündigt worden. „Die Schlösser wurden ausgetauscht und die Mitarbeiter rausgeschmissen“, heißt es auf der offiziellen Facebook-Seite des Lokals. Als Grund gibt der Verfasser des Posts eine mietvertraglich festgelegte Kaution in Höhe von 50.000 Euro an, die bisher nicht gezahlt und nun eingefordert wurde.
Ob dies der wahre oder einzige Grund für die Schließung ist, bleibt unklar. Zudem wird nicht deutlich, welche Person aus dem Hallmackenreuter-Team den Facebook-Post verfasst hat. Neben Kriegeskorte werden noch andere Personen kritisiert, unter anderem der Hausverwalter. Bis Redaktionsschluss war niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Der Verfasser des Posts kündigt bei Facebook an, „mit allen rechtlichen Schritten gegen diese Vorgehensweise“ vorzugehen.