Der erste Schock in der Belegschaft habe sich gelegt, heißt es bei der Diakonie. Der Blick geht nach vorne.
Tonnenweise Spenden verbranntDiakonie hat neues Lager im Visier – Kölner Polizei sucht den Brandstifter
![Das Feuer vor drei Wochen (am 19.01.2025) hat tonnenweise Kleidung, Möbel, Spielzeug und weitere Sachspenden der Diakonie in Kalk vernichtet.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/07/f6b746a5-5d2b-41f1-a8f7-5c72057bfb36.jpeg?q=75&q=70&rect=0,417,4000,2250&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=e386991d68c0f9299bb903f81166c8ad)
Das Feuer vor drei Wochen (am 19.01.2025) hat tonnenweise Kleidung, Möbel, Spielzeug und weitere Sachspenden der Diakonie in Kalk vernichtet.
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Knapp drei Wochen nach dem Brand im Spendenlager der Diakonie in Kalk fahndet die Polizei weiterhin nach dem Täter. Die genaue Ursache für das Feuer sei noch unklar, berichtet ein Polizeisprecher. Dass der Brand absichtlich gelegt wurde, davon gingen die Ermittler allerdings schon früh aus. An dieser Einschätzung habe sich nichts geändert, heißt es. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen vorsätzlicher Brandstiftung.
Die Flammen hatten am Abend des 19. Januar eine Lagerhalle an der Dillenburger Straße komplett zerstört. Tonnenweise Kleidung, Möbel, Spielzeug und andere Sachspenden in dem zentralen Sammellager wurden restlos vernichtet.
Köln: Diakonie bittet um Spenden
Der anfängliche Schock in der Belegschaft habe sich inzwischen gelegt, berichtet Melanie Köroglu, Sprecherin der Diakonie Michaelshoven. „Aber die erste Woche war schon sehr schwierig“, sagt sie. 36 Männer und Frauen arbeiteten in dem Lager, viele von ihnen sind Langzeitarbeitslose und Menschen mit Schwerbehinderung. Einige hatten damit zu kämpfen, die Bilder vom Feuer und dem völlig verwüsteten Arbeitsplatz loszuwerden. Andere hatten existenzielle Ängste. Ein Pfarrer unterstützte sie bei der Bewältigung.
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Immerhin: Sorgen um den Job müsse sich niemand machen, betont Köroglu, alle 36 Mitarbeitende würden weiterbeschäftigt, sie arbeiten zurzeit zum Beispiel in einem der sechs Sozialkaufhäuser der Diakonie in Köln, in denen die Spenden zu oft kleinen Preisen verkauft werden. Die große Anteilnahme und Solidarität aus der Kundschaft tue den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr gut, sagt Köroglu. So habe eine ältere Frau in der Zeitung von dem Feuer gelesen und spontan angeboten, den Inhalt ihres Kleiderschrankes zu spenden, den sie gerade mit ihrer Schwester ausräume. „Das ist beeindruckend und motivierend. Und das ist eben auch typisch Köln“, findet Köroglu.
Auch bei der Suche nach neuen Lagerräumen scheint die Diakonie inzwischen fündig geworden zu sein. Die Verträge seien zwar noch nicht unterschrieben, aber eine Lagerhalle im Rechtsrheinischen ist im Moment wohl der Favorit. Sie ist größer als das Gebäude an der Dillenburger Straße, aber auch die Miete ist höher. „Jetzt überlegen wir kreativ, wie wir den Mietpreis refinanzieren können und ob wir vielleicht auch noch zusätzliche, neue Angebote schaffen, mit denen wir noch mehr Menschen erreichen können“ sagt Ina Winkler, Standortentwicklerin der Diakonie. Bis eine endgültige Entscheidung gefallen sei, fänden aber auch weiterhin Besichtigungen anderer potenzieller Standorte statt.
Da die Spendenvorräte in den sechs Kaufhäusern („Fairstores“) allmählich zur Neige gehen und vor allem in den größeren Filialen in Kalk und Nippes Platz geschaffen worden sei für neue Waren, freue man sich über Spenden aus der Bevölkerung, teilt die Diakonie mit. Kleinere Mengen können in allen „Fairstores“ abgegeben werden, größere Mengen in Kalk (Kalker Hauptstraße 177) und Nippes (Sechzigstraße 5-11). Gefragt seien im Moment vor allem Übergangs- und Sommerkleidung sowie Geschirr, Spielzeug, Kleinmöbel und Hausrat.