Die Kalker können derzeit ihre Wünsche rund um die Umgestaltung der Kalker Hauptstraße äußern. Das Meinungsmobil der Stadt machte jetzt Station vor Ort.
Verkehr in Köln-KalkDie Meinung der Bürger ist gefragt
Die fünf Leute mit den Clipboards zögern nicht lange. An der Kalker Post sprechen sie Passanten an, ob sie etwas zur geplanten Umgestaltung der Kalker Hauptstraße sagen möchten. Sind die einverstanden, werden ihnen sieben Fragen vorgelegt, es geht um breitere Radwege, um die Zahl der Parkplätze und die erlaubte Höchstgeschwindigkeit. Ein junger Mann, der seinen Namen nicht verraten möchte, ist sehr erfreut. „Ich wollte ja schon lange was dazu sagen, wusste aber nicht, wie und wo.“ Dirk Maaßen dagegen ist fast ein Profi: „Die Aktion läuft auch online, da habe ich schon mitgemacht.“
Die Aktion ist Teil einer umfassenden Bürgerbeteiligung zum Thema Kalker Hauptstraße, die unterschiedliche Gruppen auf unterschiedlichen Wegen ansprechen soll. Wer Internet-affin ist, kann seine Wünsche über das städtische Beteiligungsportal „meinungfuer.koeln“ äußern, es geht aber auch analog über Briefkästen, die für einige Wochen an fünf verschiedenen Orten im Stadtteil aufgestellt sind. Oder eben mündlich, wenn zum Beispiel an der Kalker Post das „Meinungsmobil“ Station macht, mit dem die fünf Fragesteller unterwegs sind.
Kölner Freiwilligen Agentur unterstützt die Befragung der Kalker
Besser gesagt: Sie wären gern damit unterwegs. Denn der Meinungsmobil genannte städtische Fahrradanhänger, der zu einem Info-Stand umgebaut werden kann, ist derzeit „platt“, wie Lisa Knobe erklärt. Sie gehört der Kölner Freiwilligen Agentur (KFA) an, die unter anderem Träger von Beteiligungsvorhaben unterstützt und in diesem Fall mit der Städtischen Stabsstelle für Beteiligungssteuerung kooperiert. „Die KFA kommt normalerweise mit einem eigenen Lastenrad“, erklärt Knobe. Das sei derzeit leider auch platt.
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Was dem Elan der beiden städtischen Kräfte und der drei KFA-Mitglieder aber keinen Abbruch tut. Sie notieren eifrig, wenn Maaßen die deutliche Trennung von Fahrbahn und Radwegen fordert, oder der junge Mann zu bedenken gibt, man brauche die Pkw-Parkplätze, weil sich an der Hauptstraße fast alle Arztpraxen und Läden des Veedels befänden. „Es könnte aber familienfreundlicher sein mit Cafés zum Hinsetzen oder mit Bars.“
Dass man mit der direkten Ansprache Menschen erreichen kann, die sonst nicht an einem Beteiligungsverfahren teilgenommen hätten, begeistert Lisa Knobe. An den fünf je dreistündigen Meinungsmobil-Terminen zur Kalker Hauptstraße hätten sie die Ansichten „einer dreistelligen Zahl“ von Passanten aufgenommen: „Das ist schon krass viel. Dass das so durch die Decke gehen würde, hätten wir nicht gedacht.“ Online habe sich sogar eine „vierstellige“ Personenzahl zum Thema geäußert.
Das alles muss man beim federführenden Amt für nachhaltige Mobilitätsentwicklung nun gründlich sortieren. Nach Auswertung des mittlerweile beendeten Beteiligungsverfahrens wird die Verwaltung mehrere Planungsvarianten erarbeiten und sie der Öffentlichkeit zur Diskussion vorlegen.